24 Zitate und 2 Gedichte über Glatze.
Er hat weniger Haare als Ohren.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil., deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller
Zur Glatze (wie sie mir eigen ist): Wer nichts mehr auf dem Kopf hat, hat vielleicht was drin.
© Peter Amendt (*1944), Franziskaner
Auf einen kahlen Jüngling
Schon kahl, Aemil!
Und kaum erst zwanzig Jahr?
Kein Wunder zwar,
Daß es dem schönen Haar
Auf diesem Schädel nicht gefiel.
Georg Schatz (18./19. Jhdt.), Schriftsteller und Epigrammdichter
Quelle: Der Teutsche Merkur, hg. von C. M. Wieland, 1773-1789
Der sprachlose Papagei
Ein Kaufmann einen Papagei vor Jahren
besaß, in Sang und Rede wohl erfahren.
Der saß als Wächter an des Ladens Pforte
und sprach zu jedem Kunden kluge Worte.
Denn wohl der Menschenkinder Sprache kannt' er,
doch seinesgleichen Weisen auch verstand er.
Vom Laden ging nach Haus einst sein Gebieter
und ließ den Papagei zurück als Hüter.
Ein Kätzlein plötzlich in den Laden sprang,
um eine Maus zu fangen; todesbang,
flatterte hin und her der Papagei
und stieß ein Glas mit Rosenöl entzwei.
Von seinem Hause kam der Kaufmann wieder
und setzte sorglos sich im Laden nieder.
Da sah er Rosenöl allüberall,
im Zorn schlug er das Haupt des Vogels kahl.
Die Zeit verstrich, der Vogel sprach nicht mehr.
Da kam die Reu', der Kaufmann seufzte schwer.
Raufte sich den Bart und rief: "Weh mir umsponnen
ist mit Gewölk die Sonne meiner Wonnen!
Wär' mir, da auf den Redner ich den bösen
Schlag ausgeführt, doch lahm die Hand gewesen!"
Wohl gab er frommen Bettlern reiche Spende,
auf daß sein Tier die Sprache wiederfände;
umsonst! Als er am vierten Morgen klagend,
in tausend Sorgen, was zu machen sei,
daß wieder reden mög' sein Papagei,
ließ sich mit bloßem Haupt ein Büßer blicken,
den Schädel glatt wie eines Beckens Rücken.
Da hub der Vogel gleich zu reden an
und rief dem Derwisch zu: "Sag lieber Mann,
wie wurdest Kahlkopf du zum Kahlen? sprich!
Vergossest du vielleicht auch Öl wie ich?"
Man lachte des Vergleichs, daß seine Lage
der Vogel auf den Derwisch übertrage.
Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (1207 - 1273), zählt zu den bedeutendsten persischsprachigen Dichtern des Mittelalters und gilt als Mitbegründer der islamischen Mystik. Geboren in Balch im heutigen Afghanistan, lebte und wirkte er lange bis zu seinem Tod in Konya, der heutigen Türkei. Zu Zeiten Rumis wurde Anatolien im islamischen Raum, bezogen auf das Byzantinische Reich, als Rum (“[Ost-] Rom”) bezeichnet, daher der Beiname Rumi (Römer). Der Mevlevi-Derwisch-Orden geht auf ihn zurück; von seinen Derwischen und späteren Anhängern wird er Mevlana (Herr/Meister) genannt.
Glatzköpfige sparen Zeit.
Sie müssen nicht lange beim Frisör sitzen.
© Walter Ludin (*1945), Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor, Mitglied des franziskanischen Ordens der Kapuziner
Immer wieder lustig zu sehen, wenn sich zwei Glatzköpfe in den Haaren liegen.
© Erwin Koch (*1932), deutscher Aphoristiker
Das Einzige, was manche Männer gegen eine Glatze tun, ist, zu behaupten, daß die Haare dem Verstande weichen mußten.
© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler
Glatzen zählen zu den unabänderlichen Festplatten.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Schwer ist's, die Gelegenheit beim Schopf zu fassen, wenn sie eine Glatze hat!
Otto Weiß (1849 - 1915), Wiener Musiker und Feuilletonist
Quelle: Weiß, So seid Ihr! Zweite Folge, 1909