269 Zitate und 11 Gedichte über Gleichheit.
Das Verlangen völliger Gleichheit steht mit der Würde des Menschen, welche verlangt, daß jeder nach Vervollkommenheit trachte, im Widerspruch. Es ist so viel, als verlangen, daß alle auf der niedrigsten Stufe stehen und beharren sollen. – Denn nur auf dieser Stufe wäre unter den Menschen eine völlige Gleichheit erreichbar.
Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774 - 1860), Ignaz Heinrich Karl, Freiherr von Wessenberg, katholischer Theologe und Kirchenpolitiker, reformierte die Priesterausbildung und förderte das Volksschulwesen
Die Gleichheit der Menschen und Völker ist ein Ideal, dessen Verwirklichung den Naturgesetzen widerspricht. Nur Gauner stellen sich an, daran zu glauben, um mit dieser Leimrute Gimpel zu fangen.
Johannes Scherr (1817 - 1886), schweiz. Schriftsteller und Literaturhistoriker, Politiker, als demokratischer Abgeordneter in die württembergische Kammer gewählt, musste 1849 in die Schweiz fliehen
Die Gleichheit ist ein inhaltsloser Begriff, sie kann ebensowohl bedeuten gleiche Knechtschaft aller wie gleiche Freiheit aller.
Heinrich von Treitschke (1834 - 1896), deutscher Historiker, Vertreter der kleindeutsch-preußischen Richtung und des Machtstaates
Die Gleichheit ist eine sehr natürliche Sache,
aber dabei doch das größte Hirngespinst.
Voltaire (1694 - 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
Gleichheit der Gesinnung, der Geschmacksrichtung, der politischen oder jeder Art Meinung sind, ebenso wie die Gleichheit der wissenschaftlichen Systematik, Ursache und Bürgschaft des gegenseitigen Verständnisses.
Moritz Lazarus (1824 - 1903), deutscher Philosoph und Mitbegründer der »Völkerpsychologie«
Ist aber schon die Gleichheit vor dem Gesetze schwer, so ist die gesellschaftliche Gleichheit gar nicht denkbar. Sie steht im Widerspruch zu allen Lebens- und Entwicklungsgesetzen der organischen Welt.
Max Nordau (1849 - 1923), eigentlich Maximilian Simon Südfeld, Kulturhistoriker in Budapest und Paris
Quelle: Nordau, Die conventionellen Lügen der Kulturmenschheit, 1883
Wen jemand lobt, dem stellt er sich gleich.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen. Nach den Handschriften des Goethe- und Schiller-Archivs hg. von Max Hecker, 1907. Aus Wilhelm Meisters Wanderjahren, 1829. Aus Makariens Archiv
Als man ihn traf, den Esel, da schlug er aus, doch das macht ihn
Nicht zum Pferde. Nicht wird, den er auch träfe, ihm gleich.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, F., Gedichte. Xenien und Votivtafeln aus dem Nachlaß, in: Xenien 1796
Eine Hand wäscht die andere.
Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. - 65 n. Chr.), genannt Seneca der Jüngere; römischer Philosoph, Stoiker, Schriftsteller, Naturforscher und Politiker; Selbsttötung auf Geheiß seines ehem. Schülers Nero (Römischer Kaiser von 54 - 68)
Quelle: Seneca, Verkürbissung des Kaisers Claudius (Apocolocyntosis), 54 n. Chr. 9,6.
Originaltext: Manus manum lavat
Semper idem! (Immer dasselbe!)
Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.), römischer Redner und Staatsmann