206 Zitate über Grundsatz, Prinzip.
Von ihren Grundsätzen zu reden, ist am meisten denjenigen eigen,
die gerade unter der Herrschaft nur ihres Naturells stehen.
Karl Gutzkow (1811 - 1878), Karl Ferdinand Gutzkow, deutscher Schriftsteller und Journalist, Pseudonym: El Bulwer
Quelle: Gutzkow, Vom Baum der Erkenntnis. Denksprüche, 1869
Praktische Grundsätze, die aus der Natur entspringen, sind da, um betätigt zu werden, und müssen eine Gleichförmigkeit des Handelns bewirken, nicht bloß eine theoretische Anerkennung ihrer Wahrheit.
John Locke (1632 - 1704), englischer Philosoph und Politiker
Es finden sich zu allen Dingen Grundsätze, allein dabei muß es nicht verbleiben, sondern man muß sich bemühen, über diese Sache selbst zu denken, auch sie fleißig üben, um in diesen Grundsätzen geschickt und geläufig zu werden.
Friedrich II., der Große (1712 - 1786), preußischer König, »Der alte Fritz«
Es gibt keinen größeren Fehler, als wenn wir unser Verhalten nicht nach unseren eigenen Grundsätzen, sondern nach den Taten anderer einrichten und uns über die Anforderungen der Gerechtigkeit und Billigkeit hinwegsetzen zu dürfen glauben, weil andere dieselben uns gegenüber verletzt haben.
József Eötvös (1813 - 1871), Baron József Eötvös von Vásárosnamény, einer der führenden Schriftsteller und Politiker Ungarns; gründete nach dem Vorbild der Pariser École normale supérieure die Lehrerbildungsanstalt Baron-József-Eötvös-Kollégium
Alle Großtaten der Menschheit sind im Namen absoluter Grundsätze vollbracht worden.
Ernest Renan (1823 - 1892), französischer Religionswissenschaftler, erst katholischer Theologe, später Orientalist, Historiker und Philosoph
Die meisten Menschen haben keine Grundsätze, sondern bloße Manieren. Die Angewöhnung, nicht die Erziehung, hat sie gebildet.
Johann Caspar Bluntschli (1808 - 1881), schweizerisch-deutscher Staats- und Völkerrechtler, hatte besonders Einfluss auf die Entwicklung des schweizerischen Zivilrechts, war als gemäßigt Liberaler politisch tätig
Man muß wissen, daß es für den Menschen nicht leicht ist, sich einen Grundsatz zu eigen zu machen, wenn er nicht Tag für Tag dasselbe spricht und hört und zugleich dementsprechend handelt.
Epiktet (um 50 - 138 n. Chr.), griechisch: Epiktetos, griechischer Stoiker und Philosoph, Sklave, nach Neros Tod freigelassen; gründete in Nikopolis eine Philosophenschule der Stoa, seine Lehre war von großem Einfluss auf das frühe Christentum
Quelle: Schaible (Hg.), Geistige Waffen. Ein Aphorismen-Lexikon. Zusammengestellt von C. Schaible, 1901
Hingegen hat jeder gewisse angeborene konkrete Grundsätze, die ihm in Blut und Saft stecken, indem sie das Resultat alles seines Denkens, Fühlens und Wollens sind.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Quelle: Schopenhauer, Parerga und Paralipomena, 2 Bde., 1851. Erster Band. Aphorismen zur Lebensweisheit. Kapitel 5: Paränesen und Maximen
Und ebenso beurteilen wir mit Recht jeden nach seinen Grundsätzen; denn seine Grundsätze sind der Exponent des Verhältnisses, in welches er sich mit seiner individuellen Sittlichkeit zum Gesetz gestellt hat.
Richard Rothe (1799 - 1867), deutscher Theologe, gilt als ein Hauptvertreter der sogenannten liberalen Theologie
Quelle: Rothe, Theologische Ethik (3 Bde.), 1845-48 (2. Auflage in 5 Bänden 1867-71)
Wenn zwei brave Menschen über Grundsätze streiten, haben immer beide recht.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), Marie Freifrau Ebner von Eschenbach, österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
Quelle: Ebner-Eschenbach, Aphorismen, 1911