69 Zitate und 11 Gedichte über Hände.
Leere Hände zählen zu den schlagendsten Argumenten.
© Martin Gerhard Reisenberg (1949 - 2023), Diplom-Bibliothekar und Autor
Fest und unbeugsam sei des Mannes Hand,
Ob sie das Schwert, ob sie die Feder führe,
Ob sie der Liebe heil'gen Opferbrand,
O sie des Zornes wilde Flammen schüre.
Sie biete freudig sich dem Freunde dar
Und scheue sich, den Feind selbst zu betrügen;
Ein männlich Herz sei immer offenbar
In ihren Streichen und in ihren Zügen.
Albert Traeger (1830 - 1912), Christian Gottfried Albert Traeger, Geheimer Justizrat, Parlamentarier im Deutschen Kaiserreich, Schriftsteller und Journalist
der eine benutzt
seine Hände zum Arbeiten
der andere
zum Applaudieren
© Art van Rheyn (1939 - 2005), eigentlich: Günter Schneiderath, niederrheinischer Dichter und Aphoristiker
Quelle: Art van Rheyn, Klimmzüge I, o.J.
Bei manchen offenen Händen handelt es sich lediglich um getarnt entkrampfte Fäuste.
© Martin Gerhard Reisenberg (1949 - 2023), Diplom-Bibliothekar und Autor
Die Hände des Menschen gehören nicht
in eine Klasse mit seinen Füßen.
Johann Georg August Galletti (1750 - 1828), dt. Historiker, Geograph und Gymnasialprofessor (»der zerstreute Professor aus Gotha«), seine Kathederblüten wurden von seinen Schülern gesammelt und als »Gallettiana« veröffentlicht
Quelle: Galletti, Der Klassiker der Kathederblüte. Gesammelte Aussprüche Gallettis, ergötzlich und nachdenklich zu lesen. Piper & Co., München, um 1930
Die besten Kenner unseres Kerns sind unsere Hände. Hände sind industriell kaum brauchbar - Hände sind Lebensberater: Trau keiner Wirklichkeit, die dir nicht in die Hand paßt! Trau keinem Gedanken, der einer Maschine gefällt.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Menschliche Hand zerstört selbst, was sie segnet.
© Michael Marie Jung (*1940), Professor, deutscher Hochschullehrer, Führungskräftetrainer, Coach und Wortspieler
Quelle: Jung, Lichteinfall. 1800 neue Aphorismen und Sprüche, Books on Demand 2005
Dieselbe Hand gibt Heilung mir und Wunden.
Francesco Petrarca (1304 - 1374), italienischer humanistischer Gelehrter, 1341 in Rom zum Dichter gekrönt, Weltruhm durch Sonette an Laura ›Canzoniere‹, Alterswerk: ›Über die Weltverachtung‹
Quelle: Petrarca, Canzoniere (Rerum vulgarium fragmenta), ca. 1336-69, Erstdruck 1470
Die Linke soll nicht wissen, was die Rechte tut; es weiß aber auch die Rechte nicht, was die Linke tut, und das wird nämlich am sichersten dadurch erzweckt, wenn beide Teile gar nichts tun.
Johann Nepomuk Nestroy (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor
Quelle: Friedell (Hg.), Das ist klassisch! Nestroy-Worte, hg. von Egon Friedell 1922
Nichts gibt mehr Ausdruck und Leben, als die Bewegung der Hände; im Affekte besonders ist das sprechendste Gesicht ohne sie unbedeutend.
Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph der Aufklärung
Quelle: Lessing, Laokoon oder über die Grenzen der Malerei und Poesie. Mit beiläufigen Erläuterungen verschiedener Punkte der alten Kunstgeschichte, 1766