131 Zitate und 4 Gedichte über Hölle.
Die Hölle sollte Privatsache bleiben und nicht à la Sartre auf der Folie einer oft noch verfehlten Selbstwahrnehmung auf andere projiziert werden. Daß diese freilich oft genug die ihnen so in den Schoß gefallene Macht beim Schopf packen und sie gerade in geduckten Geistern und vornehmlich trägen Köpfen schüren, bleibt davon unbenommen.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Es gibt keine Hölle; sondern vom Frevler selbst geht ein Feuer aus, das ihn brennt und quält.
Talmud mündliche Lehre der Gesetze und religiösen Überlieferungen des Judentums nach der Babylonischen Gefangenschaft
Quelle: Seligmann (Übers.), Parabeln, Legenden und Gedanken aus Thalmud und Midrasch, gesammelt und geordnet von Giuseppe Levi, übersetzt von Ludwig Seligmann 1863. Rabboth 8b
Wer den Himmel hat, glaubt nicht so leicht an die Hölle; wer die Hölle hat, glaubt leicht an den Himmel.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil., deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller
Wir rühmen uns zwar, modern und allseits kompatibel zu sein, doch in Tat und Wahrheit glauben wir noch immer, das Purgatorium sei das wichtigste Zubehör unseres Lebens.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Himmlisch
Zum Himmel müssen alle Frommen
sehen, wie sie selber kommen.
Zur Hölle, sagt man unverhohlen,
mag uns doch der Teufel holen.
© Edmund Ruhenstroth (*1936), Holzbildhauer, Industriekaufmann und Schriftsteller
Die Hölle macht sich Sorgen: Sie erhält zu viele falsche Leute.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Die Hölle läßt sich als ein unendliches ewiges Schmachten nach Errettung leichter in und durch ihre Schrecken malen, als der Himmel in einem Dasein fester Wonne, welche auch die Hoffnung endigt, da sie jede übertrifft.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Quelle: Jean Paul, Bemerkungen über den Menschen, 1803-1817. August 1811
Mimesis? Eine Hölle genügt!
© Alexander Eilers (*1976), Aphoristiker
Quelle: Eilers, Kätzereien, Verlag litblockin 2008
Das Purgatorium des Denkers: der Geist.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Das Gute an der Hölle ist, daß man dort nicht allein ist.
© Ulrich Erckenbrecht (*1947), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker (Pseudonym: Hans Ritz)
Quelle: Erckenbrecht, Divertimenti. Wortspiele, Sprachspiele, Gedankenspiele, Muriverlag 1999