35 Zitate und 5 Gedichte über Haar.
Ein Haar in der Suppe mißfällt uns sehr,
selbst wenn es vom Haupt der Geliebten wär'.
Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Quelle: Busch, Aphorismen, Reime und Sinnsprüche
Wär' ich ein Jäger auf freier Flur,
Ein Stück nur von einem Soldaten,
Wär' ich ein Mann doch mindestens nur,
So würde der Himmel mir raten;
Nun muß ich sitzen so fein und klar,
Gleich einem artigen Kinde,
Und darf nur heimlich lösen mein Haar
Und lassen es flattern im Winde!
Annette von Droste-Hülshoff (1797 - 1848), eigentlich Anna Elisabeth Freiin von Droste zu Hülshoff, deutsche Dichterin
Quelle: Droste-Hülshoff, Gedichte. Aus: Am Turme
Die Perücke ist eine falsche Behauptung.
Johann Nepomuk Nestroy (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor
Warum fallen den Männern die Haare früher aus als den Frauen?
Weil sie sich mehr den Kopf kratzen müssen.
Moritz Gottlieb Saphir (1795 - 1858), eigentlich Moses Saphir, österreichischer Satiriker, Journalist und Kritiker
Sünden, wie Haare zahllos, sagt dir keiner nach;
Denn wie die Sünden steigen, fällt dein Haar.
John Donne (1572 - 1631), englischer Liebes-Lyriker und bedeutender Prediger
Quelle: Donne, J., Gedichte
Haare, die nicht aus dem Kopf gehen, sind besser als Haftgläser, die man aus den Augen verliert.
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Dümmer for One, Books on Demand 2003
Zur Friseuse beim Bartstutzen:
"Du bist mir lieber als gestern mein Zahnarzt."
- Warum?
"Weil du noch nicht in meinem Mund bist…"
© Elmar Kupke (1942 - 2018), deutscher Aphoristiker und Stadtphilosoph
Quelle: Kupke, Der Stadtphilosoph 1, 1985
Kleine Rhetorik der Frisur – an den Haaren herbeigezogen. Ellipse (Glatze); pars-pro-toto (Schnurrbart); Hyperbel (Schulterlang); Archaismus (Vollbart; Knoten); Neologismus (Punk); Metapher (Afro), Euphemismus (Toupet); Oxymoron (Haare auf den Zähnen); Antithese (Langes Haar, kurzer Verstand); Parallelismus (Krauses Haar, krauser Sinn); Katachrese (Haar in der Suppe).
© Rainer Kohlmayer (*1940), Professor für Interkulturelle Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Herausgeber der Zeitschrift »Die Schnake«, Autor und Übersetzer von Theaterstücken
Quelle: Kohlmayer, Die Schnake, Ausgaben 15+16