55 Zitate und 3 Gedichte über Harmonie.
Ein kleiner Funken Harmonie bändigt jedes Chaos.
© Manfred Schröder (*1938), deutsch-finnischer Dichter, Aphoristiker und Satiriker
Wer mit dem Himmel und der Erde nicht in gleicher Lieb und Gegenliebe lebt, wer nicht in diesem Sinne einig lebt mit dem Elemente, worin er sich regt, ist von Natur auch in sich selbst so einig nicht, und erfährt die ewige Schönheit wenigstens so leicht nicht wie ein Grieche.
Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), Johann Christian Friedrich Hölderlin, deutscher evangelischer Theologe, Dramatiker und Lyriker (begann ab 1841 seine Gedichte mit ›Scardanelli‹ zu unterzeichnen)
Quelle: Hölderlin, Hyperion oder der Eremit in Griechenland, 2 Bde., 1797-99. Erster Band. Zweites Buch. Hyperion an Bellarmin
Unmöglich kann aus noch entzweitem Höheren und Tieferen eine Harmonie bestehen. Denn Harmonie ist Zusammenstimmung, Zusammenstimmung aber ist eine Eintracht; Eintracht aber kann unter Entzweitem, solange es entzweit ist, unmöglich sein; und das Entzweite und nicht Einträchtige kann wiederum unmöglich zusammenstimmen.
Platon (427 - um 348 v. Chr.), lateinisch Plato, griechischer Philosoph, Schüler des Sokrates
Quelle: Platon, Symposion (Das Gastmahl), entstanden um 380 v. Chr. 187b. Übersetzt von Friedrich Schleiermacher (1807)
Harmonie in allem ist das Ziel, dem der Mensch eifrig nachstreben soll. Wie im Weltall, so soll die Harmonie auch im Menschen, gleichsam einer Welt im kleinen, vorhanden sein.
Pythagoras von Samos (570 - 500 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker mit politischen und ethischen Zielen
Zugeschrieben
Von Kinderharmonie sind einst die Völker ausgegangen, die Harmonie der Geister wird der Anfang einer neuen Weltgeschichte sein.
Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), Johann Christian Friedrich Hölderlin, deutscher evangelischer Theologe, Dramatiker und Lyriker (begann ab 1841 seine Gedichte mit ›Scardanelli‹ zu unterzeichnen)
Quelle: Hölderlin, Hyperion oder der Eremit in Griechenland, 2 Bde., 1797-99. Erster Band. Zweites Buch. Hyperion an Bellarmin
Leib – Seele – Geist: welch ein Akkord,
wenn seine Saiten rein gestimmt sind.
© Uli Löchner deutscher Aphoristiker
Glück ist ein vieldeutig Wort,
So ich's recht versteh'–
Dieser sucht's im sichern Port,
Der auf hoher See.
Vielen heißt es: Ruhm und Ehr',
Ein'gen: Lieb' und Treu,
Blinder Thoren zahllos Heer
Jagd nach goldner Spreu.
Doch der hat es voll und ganz,
Dessen Leben nie
Trübet eine Dissonanz,
Glück ist — Harmonie.
Clotilde von Schwartzkoppen (1830 - 1873), deutsche Dichterin
Man weiß, wie wichtig es ist, Schwangeren harmonische Verhältnisse zu schaffen. Sollte es anders sein mit der Menschheit, die sich fortwährend im Zustande der Mutterschaft befindet?
Christian Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer
Quelle: Morgenstern, Stufen. Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen, 1918 (posthum). 1912
Der Sinn erzeugt die Eins. Die Eins erzeugt die Zwei. Die Zwei erzeugt die Drei. Alle Dinge haben im Rücken das Dunkle und streben nach dem Licht, und die strömende Kraft gibt ihnen Harmonie.
Laotse (vermutlich 6. Jh. v. Chr.), eigentlich Laozi, auch Lau Dsi oder Lau Dan, nur legendenhaft fassbarer chinesischer Philosoph, Begründer des Taoismus, Laotse bedeutet 'der Alte', sein Sippenname war 'Li Erl'