76 Zitate und 6 Gedichte über Haus.
Hilf, Gott, daß mein heimelig Haus,
mein Ehgesponst, mein Kinderstrauß
im Licht- und Schattenflug auf Erden
je länger um so lieber werden.
Hausspruch aus Dresden
Willst du, daß wir mit hinein
In das Haus dich bauen,
Laß es dir gefallen, Stein,
Daß wir dich behauen.
Friedrich Rückert (1788 - 1866), alias Freimund Raimar, deutscher Dichter, Lyriker und Übersetzer arabischer, hebräischer, indischer, persischer und chinesischer Dichtung
Quelle: Rückert, Gedichte. Pantheon, Erstdruck 1843. Fünftes Bruchstück. Zahme Xenien. Vierzeilen
Beton: es kommt drauf an, was man drauf malt.
© Klaus Klages (1938 - 2022), deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalenderverleger
Quelle: Klages, Das Schlimmste für den Humor ist der Ernstfall. Sprüche und Aproporismen, Up-to-Date-Kalender AG 2003
Herr, laß dir gefallen
Dieses kleine Haus,
Größre kann man bauen,
Mehr kommt nicht heraus.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gedichte. West-östlicher Divan, entst. 1814-1819, Erstdruck Cotta, Stuttgart u. Tübingen 1819. Buch der Sprüche
Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt,
Doch ach – es wankt der Grund, auf den wir bauten.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Wilhelm Tell, 1802-1804. 1. Akt, 2. Szene, Stauffacher
Kleine Länder bauen in die Höhe,
große Länder bauen in die Breite.
© Daniel Mühlemann (*1959), Naturfotograf, Aphoristiker und Übersetzer
Ich habe, liebe Brüder,
ein gutes Haus bewohnt,
darinnen Lichter spielen,
darüber stand der Mond.
Und vorne sprang ein Bronnen
als wie ein dünner Hauch;
und jeden lieben Abend,
da kam die Schwester auch.
Sie kam gelind geschritten,
nur wie ein Ton und Klang;
sie lehnt' an Brunnens Rande,
sie hob den Nachtgesang.
Sie lockt' aus meiner Kammer,
sie lockt' mich in die Nacht;
ich habe bei der Schwester
ein Stündlein zugebracht.
Die Schwester sang am Brunnen,
ich habe nichts begehrt;
ich bin nach einem Stündlein
ins Haus zurückgekehrt.
Darinnen Lichter spielen,
darüber stand der Mond:
so hab' ich, liebe Brüder,
ein gutes Haus bewohnt.
Walter Calé (1881 - 1904, Freitod), deutscher Lyriker
Quelle: Mauthner (Hg.), Nachgelassene Schriften von Walter Calé, hg. von Fritz Mauthner, Berlin 1910