163 Zitate und 8 Gedichte über Hochmut.

Seite: 2

Die Hochnäsigkeit mancher Leute sitzt ziemlich tief.

© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker

Quelle: Ferstl, Wegweiser. Neue Aphorismen, Asaro-Verlag 2005

Ich freue mich ganz besonders, wenn ich einen hochmütigen Menschen kurz abfertigen kann. Meine Freude ist besonders groß, wenn es sich dabei um einen Mann handelt.

Sei Shonagon (um 966 - um 1025), Hofdame der japanischen Kaiserin während der Heian-Zeit, schrieb das kulturhistorisch wichtige »Kopfkissenbuch«. Es enthält scheinbar flüchtig hingeworfene Bemerkungen über Augenblickseindrücke

Quelle: Sei Shōnagon, Das Kopfkissenbuch (makura no sōshi), 1001-1010

Im Himmel kniet der Seraph und wirft anbetend seine Krone vor Gottes Thron nieder und ruft sein: "Heilig, heilig, heilig!" in demütiger Andacht. Auf Erden steht der Mensch, der große Wissende, und wirft sein Haupt vor seinem Schöpfer stolz empor und spricht: Warum? O Zeit des Grübelns und der Zweifel! Wer einmal anbeten und lieben gelernt hat, dem trittst du zurück, wie Kinderjahre; – "und da ich ein Mann war, that ich ab, was kindisch war!"

Julie Eyth (1816 - 1904), geb. Julie Capoll, deutsche Schriftstellerin, 1842-1853 freie Mitarbeiterin des christlichen Jahrbuchs „Christoterpe“, in dem sie ihre pietistisch geprägten Aphorismen veröffentlichte, Verfasserin der erstmals 1852 anonym herausgegebenen 'Bilder ohne Rahmen'

Quelle: Eyth, Bilder ohne Rahmen. Aus den Papieren einer Unbekannten mitgetheilt – nicht von ihr selbst, 8. Auflage 1894 (EA: 1852) (anonym)

In Hochmut überheb' dich nicht,
Und laß den Mut nicht sinken!
Mit dem Wipfel reich' in's Licht,
Und laß die Wurzel trinken.

Friedrich Rückert (1788 - 1866), alias Freimund Raimar, deutscher Dichter, Lyriker und Übersetzer arabischer, hebräischer, indischer, persischer und chinesischer Dichtung

Quelle: Rückert, Gedichte. Aus: Trieb nach oben und unten

Manche Ärzte verstehen unter Niederlassung Herablassung.

© Markus M. Ronner (1938 - 2022), Schweizer Theologe, Autor und Aphoristiker

Quelle: Ronner (Hg.), Zitaten-Lexikon des 20. Jahrhunderts, 2. Auflage 2003 (EA: 1998)

Denkt an den Wechsel alles Menschlichen!
Es leben Götter, die den Hochmut rächen!

Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker

Quelle: Schiller, Maria Stuart, 1800. 3. Akt, 4. Auftritt, Maria

Niemals sprich hochfahrend [...]; Keinem der Menschen
Ist ja bekannt, was die Nacht oder der Morgen ihm bringt.

Theognis von Megara (um 540 - 500 v. Chr.), altgriechischer Dichter

Quelle: Theognis, Elegien. Deutsch im Versmaße der Urschriften, übersetzt von Dr. Wilhelm Binder, Stuttgart 1859. V. 159f.

Aphorismen.de empfiehlt den Bellaprint Verlag