209 Zitate und 7 Gedichte über Hunger.
Jammer und Nahrungssorgen vermögen die Menschen zu vielem zu bringen, das sie außerdem selbst nicht für möglich gehalten, und wer beides nicht in ähnlichem Grade kennen gelernt, hat kein Recht, verdammende Urteile rücksichtslos und ausnahmslos zu fällen.
Luise Otto-Peters (1819 - 1895), deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Frauenrechtlerin, Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung
Quelle: Otto-Peters, Der Genius des Hauses, 1869
Angesichts der hungernden Kinder in Afrika und der fettleibigen Kinder in der westlichen Welt kommt man zu folgendem Schluß: Das Übel der Menschen in der Dritten Welt: früher sterben müssen. Das Privileg unserer Wohlstandsgesellschaft: früher sterben dürfen.
© Sebastian Schorn (*1986)
Hunger ist der beste Koch,
aber keiner will ihn anstellen.
© Pavel Kosorin (*1964), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker
Hunger ist ein bitteres Brot, an dem
Millionen keinen Mangel haben.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil., deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller
Der Mensch lebt in der Not auch gern von Brot allein.
© Arthur Feldmann (1926 - 2012), österreichisch-jüdischer Schriftsteller, 1939 Emigration nach Israel als Aharon Shadmoni, 1956 als André Chademony in Frankreich eingebürgert
Quelle: Feldmann, Kurznachrichten aus der Mördergrube oder Die große Modeschau der nackten Könige, 1993
Die Stimme des Gewissens und der Ehre ist sehr schwach, wenn die Eingeweide schreien.
Denis Diderot (1713 - 1784), französischer Philosoph der Aufklärung, Schriftsteller, Enzyklopädist, Literatur- und Kunsttheoretiker
Quelle: Diderot, Rameaus Neffe (Le Neveu de Rameau), entstanden 1762-1773, übersetzt von Johann Wolfgang von Goethe 1805, gedruckt 1821