67 Zitate und 1 Gedicht über Ironie.
Ein gefundenes Fressen ist nicht immer genießbar,
seine Leute zu nähren versteht es trotzdem.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
… Bei Damen sollst du fein
Gar niemals nicht ironisch sein.
Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Quelle: Busch, Bildergeschichten. Ein galantes Abenteuer, 1866
Die Gewöhnung an Ironie, ebenso wie die an Sarkasmus, verdirbt übrigens den Charakter, sie verleiht allmählich die Eigenschaft einer schadenfrohen Überlegenheit: man ist zuletzt einem bissigen Hunde gleich, der noch das Lachen gelernt hat, außer dem Beißen.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, 1878 (2. erweiterte Auflage 1886). Erster Band. Sechstes Hauptstück. Der Mensch im Verkehr
Der Ironiker ist meist nur ein beleidigter Pathetiker.
Christian Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer
Quelle: Morgenstern, Stufen. Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen, 1918 (posthum). 1907
Ironie ist die letzte Phase der Enttäuschung.
Anatole France (1844 - 1924), eigentlich François Anatole Thibault, französischer Erzähler, Lyriker, Kritiker und Historiker, Nobelpreisträger für Literatur 1921
Quelle: France, A., Alfred de Vigny: étude, 1868. Übers. Aphorismen.de
In unserer Zeit wird viel von Ironie und Humor geredet, besonders von Leuten, die nie vermocht haben, sie praktisch auszuüben.
Søren Kierkegaard (1813 - 1855), Søren Aabye Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller
Die Ironie ist die Kaktuspflanze, die über dem Grab unserer toten Illusionen wuchert.
Elbert Hubbard (1856 - 1915 (auf der Lusitania)), Elbert Green Hubbard, amerikanischer Schriftsteller, Essayist, Philosoph und Verleger
Die Ironie ist ein Element des Glücks.
Jules Renard (1864 - 1910), französischer Roman- und Tagebuchautor
Eine feine Ironie hat Spuren in dir hinterlassen und gräbt
sich eine leise Linie an deinen geschürzten Lippen.
© Christa Schyboll (*1952), Autorin
Der Kollege. - Er war so nörglerisch, daß man seine gelegentliche Freundlichkeit für Ironie hielt.
© Rainer Kohlmayer (*1940), Professor für Interkulturelle Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Herausgeber der Zeitschrift »Die Schnake«, Autor und Übersetzer von Theaterstücken
Quelle: Kohlmayer, Die Schnake, Ausgaben 15+16