30 Zitate und 3 Gedichte über Jungfrau.
Der Zauber echter Jungfräulichkeit ist der höchste Reiz des Weibes.
Sophie Verena (1826 - 1892), Pseudonym für Sophie Alberti, deutsche Dichterin
Quelle: Weiß (Hg.), Tausend und Ein Gedanke. Aphorismen für Geist und Herz, zusammengestellt von Heinrich Weiß, 6. Auflage 1904 (EA: 1880)
Was soll der Jungfrauen Kranz? Es ist ein alter Brauch:
Wo Wein zu kaufen ist – da hängt ein grüner Strauch.
Georg Greflinger (1618 - 1677), deutscher Dichter und Schriftsteller, gilt als erster deutschsprachiger Zeitungsredakteur im heutigen Sinne
Die Frau ist von allem Anfang an nicht sinnlich. Sie wird es erst. Durch den Mann. Jungfräuliche alte Jungfern gibt es. In jeder deutschen Familie ist wenigstens eine. Jungfräuliche Junggesellen gibt es nicht.
Carl Hagemann (1867 - 1940), deutscher Kunstsammler und Mäzen
Quelle: Hagemann, Aphorismen zur Liebesweisheit, 1921
Es gibt eine gewisse Jungferschaft der Seele bei den Mädchen, und eine moralische Entjungferung; diese findet bei vielen schon sehr frühzeitig statt.
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus
Quelle: Lichtenberg, Sudelbuch G, 1779-1788. [G 55]
Der Jungfernkranz
Und daß ich eine Jungfer bin
und habe keinen Mann
und noch nicht weiß, was Liebe ist,
das steht mir wenig an.
Was hilft mir denn mein Jungfernkranz,
hab ich ihn ganz allein,
ich trag ihn zwanzig Jahre lang,
bald wird verwelkt er sein.
Verwelken aber soll er nicht
vor Sonne und vor Wind,
ich häng ihn abends in den Tau,
bis daß ihn einer findt.
Und wer ihn findt, das sag ich frei,
ihn auch behalten kann;
ich trug ihn zwanzig Jahre lang,
mir liegt nichts mehr daran.
Hermann Löns (1866 - 1914), deutscher Naturforscher, Tierschilderer, Heide- und Liederdichter
Die alte Jungfer
Niemand zu Liebe, niemand zu Last,
Ist sie erloschen und verblaßt.
In ihrem Stübchen sann sie und sann,
Bis ihr einsames Leben darüber verrann.
Keiner hat nach ihr die Hand ausgestreckt
Und die flügelgebundene Seele erweckt.
Keiner hat in der Sommernacht
Zu seligem Weinen sie gebracht.
Und doch flogen Locken auch ihr ums Gesicht,
Und ihre Augen glänzten jung und licht.
Und doch schlug auch ihr in verschwiegener Brust
Die Sehnsucht nach Sonne und Frühlingslust.
Niemand zu Liebe, niemand zu Last,
Ist sie erloschen und verblaßt.
Maria Janitschek (1859 - 1927), deutsch-österreichische Schriftstellerin und Lyrikerin; stand der Frauenbewegung nahe
Die Jungfrau
O süßes, süßes Jungfraunbild!
In Engelfrieden hingegossen!
Noch Kind, und doch so göttlich angeschlossen!
Demüthig, sicher, stolz und mild!
O Jungfraunbild, dich mögt' ich nicht –
Es wär' mir, wie ein Raub – umfangen,
Ich mögte vor dir niederknie'n und hangen
An deinem Himmelsangesicht.
Dann läg' ich stumm in heil'ger Scheu,
Du aber würdest fromm erglühen,
Und still und kindlich bei mir niederknieen
Und sinnen, wo die Heil'ge sei.
Friedrich Hebbel (1813 - 1863), Christian Friedrich Hebbel, deutscher Dramatiker und Lyriker
Quelle: Hebbel, F., Gedichte. Ein frühes Liebesleben, 1. Entstanden 1833
Die Juristen zählen die Mädchen gar unter die res, quae servando servari non possunt (Dinge, die sich durch Aufbewahren nicht erhalten lassen).
Karl Julius Weber (1767 - 1832), deutscher Jurist, Privatgelehrter und Schriftsteller
Quelle: Weber, Demokritos oder hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen, 12 Bde., 1832-1840. Die weibliche Tugend oder das Geschlecht