109 Zitate und 6 Gedichte über Klerus.
Die alten Pfaffen, die laß ich in Ruh,
Die stahlen noch den Reichen das Leder
Und flickten den Armen damit die Schuh.
Doch mit den heut'gen bleib mir zu Hauis;
Ob auf der Kanzel, ob auf dem Katheder,
Ein umgekehrter Crispin ist ein jeder:
Zwar haben sie nicht verlernt das Gemaus –
Doch stehlen sie jetzt den Armen das Leder
Und machen den Reichen Schuhe daraus.
Ludwig Pfau (1821 - 1894), Karl Ludwig Pfau, deutscher Schriftsteller, Publizist und Revolutionär
Der heilige Crispinus arbeitete in Frankreich als Schuhmacher und war gleichzeitig Missionar
Übrigens stellen die Priester uns nur darum als Stellvertreter Gottes hin, um sich selbst als Werkzeuge und Dolmetscher der Gottheit auszugeben.
Friedrich II., der Große (1712 - 1786), preußischer König, »Der alte Fritz«
Das Volk beurteilt die Macht Gottes nach der Macht seiner Priester.
Napoleon I. Bonaparte (1769 - 1821), französischer Feldherr und Politiker, Kaiser der Franzosen von 1804 bis 1814/15
Geistliche sind daran interessiert, die Völker in Unwissenheit zu erhalten, man würde sonst, da das Evangelium einfach ist, ihnen sagen: Wir wissen das alles so gut wie ihr.
Charles de Secondat, Baron de Montesquieu (1689 - 1755), Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède de Montesquieu, französischer Staatstheoretiker und Schriftsteller
Sie stehen da wie die Ölgötzen.
Thomas Murner (1475 - 1537), elsässischer Volksprediger, Humanist und Dichter
»Vom großen Lutherischen Narren« heißt es: »Sei'n es bischöff und prelaten, / So nenn sie's Apostaten, / Die priester esel und ölgötzen.« Tatsächlich hatte Luther die mit Öl gesalbten Priester 1520 Ölgötzen genannt.
Gebt Gott eine Lupe und der Papst ist wieder Mensch.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006