172 Zitate und 5 Gedichte über Laster.
Man kann das Laster als eine verfehlte Berechnung der Wechselfälle, als einen Irrtum in der Wertschätzung von Freud und Leid definieren. Es ist falsche moralische Arithmetik.
Jeremy Bentham (1748 - 1832), englischer Moral- und Rechtsphilosoph, Vater des Utilitarismus
Tugend ist, was man mit Leidenschaft tut; Laster ist, was man aus Leidenschaft nicht lassen kann.
Augustinus Aurelius (354 - 430), Bischof von Hippo, Philosoph, Kirchenvater und Heiliger
Bei jedem wirklichen Laster zieht als Lockspeise eine Lust mit Leichtigkeit die begehrlichen Seelen zum Haken des Verderbens hin.
Epiktet (um 50 - 138 n. Chr.), griechisch: Epiktetos, griechischer Stoiker und Philosoph, Sklave, nach Neros Tod freigelassen; gründete in Nikopolis eine Philosophenschule der Stoa, seine Lehre war von großem Einfluss auf das frühe Christentum
Quelle: Epiktet, Fragmente. Nr. 112. Übersetzt von Hans Stich, 1884
Himmlische Tugenden! Was hilft es, euch zu kennen,
In reiner Glut für euch, als unser Glück, zu brennen,
Wenn auch der kühnste Schwung sich schimpflich wieder senkt,
Und uns das Laster stets an kurzen Banden lenkt?
Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph der Aufklärung
Quelle: Lessing, G. E., Gedichte. Lieder, Ausgabe 1771. Aus: Die Religion, Erster Gesang
Auch menschliche Laster transportieren gewichtige Dinge.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Ein kleines Laster verunstaltet weniger als eine gebauschte Tugend.
© Emil Baschnonga (*1941), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker
Wer aber vor Furcht zittert, der ist ein Knecht, und wer aus Furcht etwas tut, ein niedriges Tier. Es sind viele Laster schändlich zu nennen, doch das schändlichste von allen, ist ein knechtischer Sinn. Gott wohnt nur in den stolzen Herzen, und für den niedrigen Sinn ist der Himmel zu hoch.
Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), deutscher Professor für Theologie und Verleger, wegen seiner antinapoleonischen Flugschrift "Geist der Zeit" von 1806 bis 1809 im Asyl in Stockholm
Das Laster ist ein bequemer Ausweg des Übels – mit zumeist tragischer Konsequenz.
© Emil Baschnonga (*1941), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker
Wenn ein Laster dich verläßt, sage nicht: Ich hab's verlassen.
Wilhelm Müller (1794 - 1827), genannt Griechen-Müller, deutscher Liederdichter (Wander-, Müller-, Griechenlieder) und Philhellene