499 Zitate und 37 Gedichte über Leid, Leiden.
Gleichnis
Es ist ein Brunnen, der heißt Leid;
draus fließt die lautre Seligkeit.
Doch wer nur in den Brunnen schaut,
den graut.
Er sieht im tiefen Wasserschacht
sein lichtes Bild umrahmt von Nacht.
O trinke! da zerrinnt dein Bild:
Licht quillt.
Richard Dehmel (1863 - 1920), Richard Fedor Leopold Dehmel, dt. Dichter, Lyriker, Dramatiker und Kinderbuchautor
Quelle: Dehmel, R., Gedichte. Schöne wilde Welt. Neue Gedichte und Sprüche, 1913
Es gibt kein Leiden des Körpers,
von dem die Seele nicht profitiert.
George Meredith (1828 - 1909), englischer ironischer Erzähler
Quelle: Meredith, Diana vom Kreuzweg (Diana of the Crossways), 1885
Leiden macht dumme Menschen böse und intelligente weise.
© Werner Braun (1951 - 2006), deutscher Aphoristiker
Unser Leid wird größer, wenn wir keine verläßliche Grundlage für unsere ethischen Entscheidungen haben.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Leidet im Trotz gegen das Leiden, daß ihr größer seid als sas Leiden; das Leiden geht vorüber, ihr nicht; triumphieret über dasLeiden, ganz besonders, wenn es euch als Unschuldige trifft.
Christoph Blumhardt (der Jüngere) (1842 - 1919), Christoph Friedrich Blumhardt, württembergischer Pfarrer, später auch Landtagsabgeordneter für die SPD, gilt als der Begründer der religiös-sozialen Bewegung in der Schweiz und in Deutschland
Es gibt drei Gründe für das Leiden: Schmerz, Wandel und die allumfassende Abhängigkeit von Bedingungen.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Leid kommt von Leut'.
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Dümmer for One, Books on Demand 2003
Muß nicht alles leiden? Und je trefflicher es ist, je tiefer! Leidet nicht die heilige Natur?
Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), Johann Christian Friedrich Hölderlin, deutscher evangelischer Theologe, Dramatiker und Lyriker (begann ab 1841 seine Gedichte mit ›Scardanelli‹ zu unterzeichnen)
Quelle: Hölderlin, Hyperion oder der Eremit in Griechenland, 2 Bde., 1797-99. Zweiter Band. Zweites Buch. Hyperion an Bellarmin
In Gott gibt es nicht Traurigkeit, noch Leid, noch Ungemach: willst du ledig sein alles Ungemachs und Leides, so halte dich allein an Gott! Sicherlich! All dein Leid kommt nur davon, daß du nicht umkehrst in Gott.
Meister Eckhart (1260 - 1327), deutscher Mystiker und Provinzial der Dominikaner, starb vor dem Abschluss seines Häresieverfahrens
Außer dem Beileid an sich dürfte noch so manches Beizuleid existieren.
© Martin Gerhard Reisenberg (1949 - 2023), Diplom-Bibliothekar und Autor