205 Zitate und 22 Gedichte über Licht.
Licht
Licht, vom Himmel flammt es nieder,
Licht, empor zum Himmel flammt es;
Licht, es ist der große Mittler
Zwischen Gott und zwischen Menschen;
Als die Welt geboren wurde,
Ward das Licht vorangeboren,
Und so ward des Schöpfers Klarheit
Das Mysterium der Schöpfung;
Licht verschießt die heil'gen Pfeile
Weiter immer, lichter immer,
Ahriman sogar, der dunkle,
Wird zuletzt vergehn im Lichte.
August von Platen-Hallermünde (Graf Platen) (1796 - 1835), geboren als Graf Karl August Georg Maximilian von Platen-Hallermund, wird meist August von Platen oder August Graf von Platen genannt, deutscher Dramatiker, Theaterschriftsteller und Lyriker
Quelle: Platen, Gedichte. Romanzen und Jugendlieder
Hin zum Lichte drängt das Licht,
Doch der Blinde sieht es nicht.
Friedrich von Bodenstedt (1819 - 1892), Friedrich Martin von Bodenstedt, deutscher Philologe, Übersetzer und Intendant in Meiningen
Quelle: Bodenstedt, Die Lieder des Mirza-Schaffy, 1851
Der Lichtstrahl hat äonenlang Welten durchstreift. Auf einmal zerstiebt er an einem Staubkorn.
© Arthur Feldmann (1926 - 2012), österreichisch-jüdischer Schriftsteller, 1939 Emigration nach Israel als Aharon Shadmoni, 1956 als André Chademony in Frankreich eingebürgert
Quelle: Feldmann, Kurznachrichten aus der Mördergrube oder Die große Modeschau der nackten Könige, 1993
Wie lange das Licht an den Körper klopfen mußte, bis er sich endlich entschloß, sich Augen als Fenster einzubauen.
© Arthur Feldmann (1926 - 2012), österreichisch-jüdischer Schriftsteller, 1939 Emigration nach Israel als Aharon Shadmoni, 1956 als André Chademony in Frankreich eingebürgert
Quelle: Feldmann, Kurznachrichten aus der Mördergrube oder Die große Modeschau der nackten Könige, 1993
Ich find', jede Beleuchtung ist unangenehm. Wenn man jemanden haßt, ist man froh, wenn man ihn nicht sieht; wozu die Beleuchtung? Wenn man jemanden liebt, is man froh, wenn einen d' andern Leut' nicht sehn; wozu die Beleuchtung? Die übrige, gleichgültige Welt nimmt sich im Halbdunkel noch am erträglichsten aus; wozu also die Beleuchtung?
Johann Nepomuk Nestroy (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor
Quelle: Friedell (Hg.), Das ist klassisch! Nestroy-Worte, hg. von Egon Friedell 1922
Lieb ist wohl allen das Licht; aber am liebsten denen, die lange in finsterer Nacht wandelten.
Bernhard von Clairvaux (1091 - 1153), französischer Zisterzienser-Abt und Theologe
Am dunklen Himmel leuchtet das Licht am hellsten.
© Andreas Tenzer (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge
Wer sich nach Licht sehnt, ist nicht lichtlos, denn die Sehnsucht ist schon Licht.
Bettina von Arnim (1785 - 1859), deutsche Schriftstellerin, geborene Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch Bettine, Schwester des Philosophen Clemens Brentano