15 Zitate über Materialismus.
Der Materialist sieht an der Welt nur die mechanische Seite, und weil er nur gesetzmäßig wirkende Kräfte erkennt, erscheint ihm die ganze Natur als ein Spiel ohne Zweck und Ziel. Mechanische Gesetzmäßigkeit und vernunftlose Zwecklosigkeit sind ihm identische Begriffe. Dies ist der Grundgedanke des Materialismus, aber auch sein fundamentaler Irrtum.
Carl du Prel (1839 - 1899), auch Karl Freiherr du Prel oder Baron Carl du Prel, deutscher Philosoph, Spiritist und okkulter Schriftsteller
Wo das Materielle sättigt, hungern Seele und Geist.
© Henrich Gernot
(*1960), Hedonist, Saarländer, Sprachaktivist.
In einer materialistischen Welt nicht an das Materielle zu denken, ist praktisch unbezahlbar.
© Roswitha Bloch (*1957), deutsche Lyrikerin, Aphoristikerin, Dozentin und Lektorin
Materielle Güter können keine nachhaltige Erfüllung, keine tiefe Befriedigung verschaffen, und dennoch erliegt die Mehrheit regelmäßig einem Kaufrausch.
© Siegfried Santura (*1945), Ingenieur, Ökonom und Autor
Erst unter der Oberfläche des Materialismus wartet die wirkliche Welt auf dich.
© Andrea W. (*1966), Sprachkünstlerin aus Ostwestfalen
Es ist die Aufgabe des historischen Materialismus, zu zeigen, wie alles kommen muß – und wenn es nicht so kommt, zu zeigen, warum es nicht so kommen konnte.
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)), Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel; dt. Schriftsteller, Journalist, Literatur- und Theaterkritiker der Zeitschrift "Die Schaubühne" (später umbenannt in "Die Weltbühne"), zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik
Quelle: Tucholsky, Werke 1907-1935. Schnipsel [10], in: Die Weltbühne, 09.08.1932, Nr. 32 (Peter Panter)
Für Materialisten ist ihr Eigentum die Verlängerung ihrer Persönlichkeit.
© Andrea W. (*1966), Sprachkünstlerin aus Ostwestfalen
Die Menschen wären noch sehr viel schlechter als sie sind, wenn ihnen die Verfolgung ihrer materiellen Interessen mehr Zeit dazu übrig liesse. Darum ist die Hallucination von der Notwendigkeit der Arbeit, des Hastens und Laufens ums Geld und Gut in gewisser Beziehung ein wahrer Segen.
Paul Garin († um 1920), Schriftsteller und Aphoristiker des 19./20. Jahrhunderts
Quelle: Garin, Der unbekannte Freund, 1907. Originaltext
Der Materialist, zumal der unbewußte, ist zwar darum noch kein schlechter, aber ein niedrig stehender Mensch; auch der bewußte muß nicht ein schlechter Mensch sein, aber kann es am leichtesten werden.
Moritz Lazarus (1824 - 1903), deutscher Philosoph und Mitbegründer der »Völkerpsychologie«
Ein Volk, das sich dem theoretischen und praktischen Materialismus ergibt, wird vom Rade der Geschichte zermalmt, wenn es nicht langsam verwest, denn es gibt seine Seele auf.
Moritz Carrière (1817 - 1895), deutscher Philosoph und Schriftsteller