2236 Zitate und 105 Gedichte über Menschheit, Menschen.
Es gibt Menschen von Christusart: Sie berühren nichts Gemeines, das durch sie nicht veredelt würde.
P. Olaf (19./20. Jhdt.?), Schriftsteller aus dem Heliandkreis
Quelle: Kühnel (Hg.), Zitaten-Handbuch. Worte und Weisheit aus vier Jahrtausenden, hg. von Joseph Kühnel, 1937
wenn Gott uns nach seinem Bilde schuf
dann habe ich echt Angst um ihn
© Anke Maggauer-Kirsche (*1948), deutsche Lyrikerin, Aphoristikerin und ehemalige Betagtenbetreuerin in der Schweiz
Der Hund heult, wenn er geschlagen wird, und der Mensch soll es nicht dürfen? Aber es gibt Menschen, die hündischer sind als Hunde – und nicht heulen, wenn sie geschlagen werden.
Ludwig Börne (1786 - 1837), Carl Ludwig Börne, deutscher Journalist, eigentlich Juda Löb Baruch, Literatur- und Theaterkritiker
Quelle: Börne, Aphorismen und Miszellen, 1828/32. [291]
Es ist der Vorzug höherer Naturen, daß sie die Welt mit allen ihren Einzelheiten immer symbolisch sehen.
Friedrich Hebbel (1813 - 1863), Christian Friedrich Hebbel, deutscher Dramatiker und Lyriker
Quelle: Hebbel, Tagebücher. Nach der historisch-kritischen Ausgabe von R. M. Werner, 4 Bde., 1903-04. 1846
Dar-Stellung
Menschen wollen
nicht mehr sein,
sondern dar-stellen.
Das Echte
geht immer mehr verloren,
weil die Menschen
zu viel Zeit investieren,
um perfekt zu imitieren
© Irina Rauthmann (*1958), deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
Im übrigen ist der Mensch ein Lebewesen, das klopft, schlechte Musik macht und seinen Hund bellen läßt. Manchmal gibt er auch Ruhe, aber dann ist er tot.
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)), Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel; dt. Schriftsteller, Journalist, Literatur- und Theaterkritiker der Zeitschrift "Die Schaubühne" (später umbenannt in "Die Weltbühne"), zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik
Quelle: Tucholsky, Werke 1907-1935. Der Mensch, in: Die Weltbühne, 16.06.1931, Nr. 24 (Kaspar Hauser), wieder in: Lerne lachen ohne zu weinen, 1931
Der Mensch ist die Krone der Schöpfung und ihr größtes Scheusal.
Wilhelm Schlichting (19./20. Jhdt., publizierte um 1930), Schriftsteller und Verleger (Verlag Wilhelm Schlichting in Stuttgart-Gablenberg)
Quelle: Schlichting (Hg.), Weiser Humor – Lachende Philosophie. 1000 der besten boshaften Sinnsprüche, gesammelt von Wilhelm Schlichting, Verlag Wilhelm Schlichting, Stuttgart-Gablenberg 1931
Ein Mensch – und stolz? O sieh, Dein Tun,
Dein Lassen, Deine Meinung,
Das Alles ist, Du selber bist
Des Scheins Reflexerscheinung.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), Marie Freifrau Ebner von Eschenbach, österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
Quelle: Ebner-Eschenbach, Aphorismen. Parabeln, Märchen und Gedichte (= Gesammelte Schriften, 1. Band), 1893