4 Zitate und 1 Gedicht über Mieter.
Das Instandhalten der Wohnung obliegt dem Vermieter. Das Gegenteil regelt der Mietvertrag.
© Ulrich Erckenbrecht (*1947), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker (Pseudonym: Hans Ritz)
Quelle: Erckenbrecht, Divertimenti. Wortspiele, Sprachspiele, Gedankenspiele, Muriverlag 1999
Altbauidylle
Hinter Häusern, hinter Mauern,
hat das Stadtkind sein Zuhause,
Tag für Tag im Hof rum kauern,
keinen Freiraum für Gesause.
Nur Beton und Wäscheleinen,
weder Blumenbeet, noch Rasen,
Sonnenlicht bleibt hinter Steinen,
nur der Wind kann zaghaft blasen.
Unrat quillt aus Kunststofftonnen,
durch alte Fenster dröhnt Musik,
Jahre sind hier schnell verronnen,
der Altbau modert Stück für Stück.
Dem Eigentümern scheint's egal,
Mitgefühl ist nicht vorhanden,
für ihn sind Kinder asozial,
ist ihm gleich wo sie mal landen.
Wichtig sind die Mieteinnahmen,
es zählt für ihn nur bares Geld,
selbst den Ärmsten aller Armen,
wird jeder Cent herausgequält.
© Horst Rehmann (*1943), deutscher Publizist, Maler, Schriftsteller und Kinderbuchautor
Manche Menschen haben kein Talent zum Hauswirt, andere nicht zum Mieter.
Johannes Scherr (1817 - 1886), schweiz. Schriftsteller und Literaturhistoriker, Politiker, als demokratischer Abgeordneter in die württembergische Kammer gewählt, musste 1849 in die Schweiz fliehen