9 Zitate über Missachtung.
Ein Mann, den niemand achtet, verliert dadurch seine Würde, und so zählt dieser Mann nur noch halb, auch wenn er unversehrt ist.
Gottfried von Straßburg († um 1215), deutscher Dichter und Epiker
Quelle: Gottfried von Straßburg, Tristan, um 1210 (Fragment)
Wer das Geringe verschmäht, dem wird das Große nit.
Martin Luther (1483 - 1546), deutscher Theologe und Reformator
Die Welt ist voll von Leuten, die nicht hersehen, wenn du hinsiehst, und nicht danken, wenn du grüßt, und fliehen, wenn du ihnen nachläufst; zeig ihnen aber den Rücken und mach eine finstere Miene, gleich kehren sie um, neigen sich untertänigst und laufen nun ihrerseits hinter dir her.
Giacomo Leopardi (1798 - 1837), ital. Dichter, Essayist und Philologe, bedeutender Erneuerer der italienischen Literatursprache
Quelle: Leopardi, Gedanken (Pensieri), 1845
Alle Don Quichotes werden von Schweinen getreten, und zwar gerade am Ende ihres Lebens; das ist der letzte Tribut, den sie dem rohen Zufall, der gleichgültigen und frechen Verkennung entrichten müssen. Das ist der Backenstreich des Pharisäers. Dann können sie sterben. Sie sind durch das Feuer gegangen und haben die Unsterblichkeit gewonnen.
Iwan Sergejewitsch Turgenjew (1818 - 1883), russischer Erzähler und Dramatiker
Quelle: Turgenjew, Hamlet und Don Quijote. Vortrag, gehalten am 10. Januar 1860
Keine Wohltat ist so vollkommen, dass die Missgunst sie nicht schmähen könnte.
Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. - 65 n. Chr.), genannt Seneca der Jüngere; römischer Philosoph, Stoiker, Schriftsteller, Naturforscher und Politiker; Selbsttötung auf Geheiß seines ehem. Schülers Nero (Römischer Kaiser von 54 - 68)
Quelle: Seneca, Von den Wohltaten (De Beneficiis). II, 28. Übers. Aphorismen.de
Originaltext: Nullum est tam plenum beneficium, quod non vellicare malignitas possit
Es war mir wieder einmal ein außerordentliches Vergnügen, sie ignoriert zu haben
© Andreas Egert (*1968), deutscher Journalist, Publizist und Aphoristiker
Es kränkt weniger, von Narren nicht, als von geistreichen Menschen gering geachtet zu werden.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (1715 - 1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller