198 Zitate und 3 Gedichte über Misstrauen.
Jeder Schlüssel vertritt ein Mißtrauen.
Emanuel Wertheimer (1846 - 1916), deutsch-österreichischer Philosoph und Aphoristiker ungarischer Herkunft
Quelle: Wertheimer, Aphorismen. Gedanken und Meinungen, 1896
Wir mißtrauen dem Tun und Treiben der bedeutensten Menschen eher als unseren eigenen Ratschlägen.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (1715 - 1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller
Einem Menschen, den man nicht kennt, traut man schnell das Böse zu, schneller als das Gute. …
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)), Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel; dt. Schriftsteller, Journalist, Literatur- und Theaterkritiker der Zeitschrift "Die Schaubühne" (später umbenannt in "Die Weltbühne"), zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik
Quelle: Tucholsky, Werke 1907-1935. Was weiß der Franzose vom Deutschen? In: Vossische Zeitung, 17.08.1927 (Peter Panter)
Denn es macht jedes Menschen Herz dunkel und unergründlich, wenn er eine Fülle von argwöhnischen Vorstellungen hegt.
Francis Bacon (1561 - 1626), 1. Viscount St. Albans, Baron von Verulam, englischer Philosoph, Jurist und Staatsmann, gilt als Wegbereiter des Empirismus und entwarf eine Methodologie der Wissenschaften
Man muß sich mit einem heilsamen Argwohn gegen die unbedacht schnelle Vorwärtsbewegung, gegen jede Prahlsucht usw. wappnen, man muß an die Überprüfung jener Schritte nach vorn denken, die wir jede Stunde verkünden, jede Minute machen, um dann jede Sekunde ihre Unhaltbarkeit, ihre Unsolidität, ihre Unverständlichkeit zu beweisen.
Wladimir Iljitsch Lenin (1870 - 1924), eigentlich Wladimir Iljitsch Uljanow, russischer Revolutionär und sowjetischer Staatsmann
Quelle: Lenin, Lieber weniger, aber besser, 1923
Eine Frau auf dem Lande zu überwachen, ist an und für sich schon das Allerschwierigste, was es gibt. Kannst du gleichzeitig in allen Gebüschen sein, auf alle Bäume klettern, kannst du der Spur eines Liebhabers folgen, der nachts das Gras niedergetreten hat, da ja, als vorn Morgentau benetzt, jenes Gras sich wieder aufrichtet und unter den Strahlen der Sonne lustig weitersprießt? Kannst du auf jede Lücke in der Parkmauer ein Auge haben? Oh! Das Land und der Frühling…
Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor
So mißtrauisch wir auch gegen die Aufrichtigkeit derer sein mögen, die mit uns sprechen, so glauben wir doch stets, daß sie gegen uns wahrer sind als gegen andere.
François de La Rochefoucauld (1613 - 1680), François VI. de La Rochefoucauld, franz. Offizier, Diplomat und Schriftsteller
Von allen Menschen traue dir am wenigsten.
Wilhelm Raabe (1831 - 1910), Pseudonym Jakob Corvinus, deutscher Erzähler, einer der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus
Quelle: Raabe, Gedanken und Einfälle (Sämtliche Werke, Bd. 6), Berlin-Grunewald um 1900
Grundlage der freien Regierung ist das Mißtrauen ... Mißtrauen läßt uns Sicherungsvorschriften in die Verfassung aufnehmen, die jene bindet, denen wir verpflichtet sind, Macht anzuvertrauen.
Thomas Jefferson (1743 - 1826), US-amerikanischer Jurist, Gutsbesitzer und 3. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, verfasste die Unabhängigkeitserklärung