13 Zitate über Mittelstand.
Vorzüglich aber verlangt die bürgerliche Vereinigung eine solche Disposition der Gemüter, wie sie unter Gleichen und Ähnlichen zu sein pflegt. – Diese Disposition aber, so wie diese Gleichheit selbst, findet am meisten unter denen Statt, die im Mittelstande leben. Es muß daher notwendig derjenige Staat am besten verwaltet und regiert werden, in welchen der Mittelstand der zahlreichste ist [...].
Aristoteles (384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, Lehrer Alexanders des Großen von Makedonien
Quelle: Aristoteles, Politik. 1295b (IV, 11). Übersetzt von Christian Garve (1803)
Das Hinschwinden des Mittelstandes, die Spaltung des Volkes in wenig Überreiche und zahlose Proletarier ist der vornehmste Weg, auf welchem die freien und in Blüte stehenden Nationen altern und verfallen.
Wilhelm Roscher (1817 - 1894), deutscher Nationalökonom, königlich sächsischer Hofrat und Professor
Ich sehe wohl, die sind ebenso krank, die mit dem Übermaß zu kämpfen haben, als die vor Hunger sterben. Es ist also kein mittelmäßiges Glück, im Mittelstand zu leben. Überfluß kommt eher zu grauen Haaren, aber Auskommen lebt länger.
William Shakespeare (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter
Kraft und Ausdauer des Staates beruht auf den zahlreichen Mittelständen, die sich teils einer geistigen Beschäftigung, teils dem Landbau und Gewerbe, und auf dem gesunden Verstand und der tüchtigen Gesinnung, die in diesen Ständen herrschend ist.
Friedrich Carl von Savigny (1779 - 1861), preußischer Rechtsgelehrter und Staatsminister, galt als der einflussreichste Jurist des 19. Jhs. und war Herausgeber der »Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft«
Ich rechne zum Mittelstande, ohne Unterschied des Ranges, die gesamte Bevölkerung, welche, gleich fern vom Überfluß wie vom Mangel, sich durch ehrlichen und gemeinnützigen Beruf und Erwerb nährt, Bürger und Bauern, Militär- und Zivilbeamte, Gelehrte und Gewerbeleute, Betitelte und Unbetitelte.
Heinrich Daniel Zschokke (1771 - 1848), Schweizer Erzähler und Herausgeber der Wochenschrift »Der Schweizerbote«
Die Gesinnung der Brüderlichkeit muß in den oberen Ständen lebendig sein, wenn die unteren nicht durch Umsturz, sondern durch Bildung und ehrliche redliche Arbeit emporstreben sollen.
Moritz Carrière (1817 - 1895), deutscher Philosoph und Schriftsteller
Sieh, das ist das, worauf es ankommt, Mittelzustand – darauf baut sich das Glück auf.
Theodor Fontane (1819 - 1898), dt. Schriftsteller, Journalist, Erzähler und Theaterkritiker
Quelle: Fontane, Der Stechlin, 1895-97
Er gehörte zu dem Mittelstand,
der seine Goldreserven im Zahn trägt.
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Veilchen, so weit das Auge reicht. Gedanken um Gedanken, Frieling und Partner 2000
Jede Hebung des Standes der Arbeiter bringt mindestens die Elite desselben in eine Position, die als Verrstärkung des Mittelstandes gelten kann.
Gustav von Schmoller (1838 - 1917), deutscher Volkswirtschaftler, Mitgründer des »Vereins für Socialpolitik«
Wenn die Menschen Standesunterschiede ungerecht finden, meinen sie immer nur die Stände über sich.
Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift, 1845-1944. 1889