151 Zitate und 59 Gedichte über Morgen, Morgens.
Die Eintagsfliege, wie so manche Leute,
Vergönnt sich keine Freude an dem Heute,
Denn ruh- und rastlos immer muß sie sorgen,
Die arme Eintagsfliege – für das Morgen.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), Marie Freifrau Ebner von Eschenbach, österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
Quelle: Ebner-Eschenbach, Aphorismen. Parabeln, Märchen und Gedichte (= Gesammelte Schriften, 1. Band), 1893
Aber morgen ist zum Glück auch noch ein Tag.
© Wolfgang Mocker (1954 - 2009), deutscher Journalist und Autor
Morgenfrühe gewährt ein Drittel immer vom Tagwerk.
Hesiod von Böotien (um 700 v. Chr.), eigentlich Hesiodos, griechischer Epiker, Verfasser der »Götterlehre«
Die Wiesen glänzen
Es poliert der Morgentau
Blätter und Halme
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Gedankenreich, Engelsdorfer Verlag 2004
Jeden Morgen ist Welturaufführung.
© Peter-Torsten Schulz (*1944), Maler, Dichter, Fotograf, Buchautor und wohlbekannter Erfinder des Ollen Hansen, nennt sich selbst ein »Universalbemüh«
Quelle: Schulz, Ein Glück! Olle Hansen-Texte zum Nachspüren, DuMont Buchverlag 1987
Giardini Ex Reali
Ein Himmel öffnet seine Pforten
Läßt Sterne danieder sinken
Und formt im Sonnenaufgang
Einen neuen Tag.
Gischt brandet an nahen Gestaden
Vermischt das klare Bild
Verwäscht bekannte Formen
Schafft neue Farben
Im Einklang Andersartigkeit.
Das Auge verliert den Blick
Die Gedanken schweifen
Verlieren sich in engen Gassen
Und fühlen Geborgenheit.
Es ist versammelt
Was nie alleine gewesen
Bekannt wird Unbekannt
Nähe verloren in der Ferne
Umgeben von Fremde
Kein Unbehagen
Vertrautes Unbekannte.
© Christian Röhrs (*1986), deutscher Lyriker, Schriftsteller & Journalist
Der Morgen ist die Jugend des Tages: Alles ist heiter, frisch und leicht: wir fühlen uns kräftig und haben alle unsere Fähigkeiten zu völliger Disposition. Man soll ihn nicht durch spätes Aufstehen verkürzen, noch auch an unwürdige Beschäftigungen oder Gespräche verschwenden, sondern ihn als die Quintessenz des Lebens betrachten und gewissermaßen heilig halten.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Quelle: Schopenhauer, Parerga und Paralipomena, 2 Bde., 1851. Erster Band. Aphorismen zur Lebensweisheit. Kapitel 5: Paränesen und Maximen