150 Zitate und 58 Gedichte über Morgen, Morgens.
Du gleichst den tauig frischen Morgen
Du gleichst den tauig frischen Morgen,
Eh' noch die goldne Sonn' erwacht:
Noch ruht die schöne Welt verborgen
Im Silberduft der Frühlingsnacht.
Bald wird im rosigen Lichte glühen
Dein liebes Kindesangesicht -
Und herrlich wird die Welt erblühen
In erster Liebe Sonnenlicht.
Bruno Eelbo (1853 - 1917), Bruno Heinrich Eelbo, deutscher Architekt und Schriftsteller
Quelle: Eelbo, Sonnige Tage. Lieder aus einem alten Skizzenbuche, 1888
Wer würde nicht gerne einen Morgenkater
gegen ein Betthäschen eintauschen.
© Manfred Schröder (*1938), deutsch-finnischer Dichter, Aphoristiker und Satiriker
Nicht auf den Hahnenschrei fängt's an zu tagen,
sondern der Hahn kräht darum, weil es tagt.
Imre Madách (1823 - 1864), ungarischer Dichter, stellte in der dramatischen Dichtung »Die Tragödie des Menschen« (1861) an Szenen der abendländischen Historie seine desillusionierende Geschichtsphilosophie dar
Die Morgenmüdigkeit ist ein Symptom der Schlackenvergiftung des Blutes, die sich mit Kohlensäurevergiftung der Gewebe paart. Dies aber ist ein Boden, auf dem Krankheit wächst.
Max Bircher-Benner (1867 - 1939), Maximilian Oskar Bircher-Benner, Schweizer Arzt, Leiter eines Sanatoriums in Zürich, gelangte von Heilerfolgen mit Rohkost zu der nach ihm benannten Bircher-Benner-Diät (z.B. Birchermüesli)
Ein guter Morgen verzeiht selbst einem schlechten Vorabend.
© Michael Marie Jung (*1940), Professor, deutscher Hochschullehrer, Führungskräftetrainer, Coach und Wortspieler
Quelle: Jung, Lichteinfall. 1800 neue Aphorismen und Sprüche, Books on Demand 2005
Wenn Eos allein sein will, trägt sie den Schleier der Melancholie.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Früh im Wagen
Es graut vom Morgenreif
In Dämmerung das Feld,
Da schon ein blasser Streif
Den fernen Ost erhellt;
Man sieht im Lichte bald
Den Morgenstern vergehn,
Und doch am Fichtenwald
Den vollen Mond noch stehn:
So ist mein scheuer Blick,
Den schon die Feme drängt,
Noch in das Schmerzensglück
Der Abschiedsnacht versenkt.
Dein blaues Auge steht,
Ein dunkler See, vor mir,
Dein Kuß, dein Hauch umweht,
Dein Flüstern mich noch hier.
An deinem Hals begräbt
Sich weinend mein Gesicht,
Und Purpurschwärze webt
Mir vor dem Auge dicht.
Die Sonne kommt; - sie scheucht
Den Traum hinweg im Nu,
Und von den Bergen streicht
Ein Schauer auf mich zu.
Eduard Mörike (1804 - 1875), deutscher Erzähler, Lyriker und Dichter