31 Zitate und 3 Gedichte über Mythos.
Die Drei und die Sieben sind die beiden größten geistigen Zahlen.
Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor
Betrachtet man die Alchimie überhaupt, so findet man an ihr dieselbe Entstehung, wie wir … bei anderer Art Aberglauben bemerkt haben. Es ist der Mißbrauch des Echten und Wahren, ein Sprung von der Idee, vom Möglichen, zur Wirklichkeit, eine falsche Anwendung echter Gefühle, ein lügenhaftes Zusagen, wodurch unsern liebsten Hoffnungen und Wünschen geschmeichelt wird.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Naturwissenschaftliche Schriften. Zur Farbenlehre. Materialien zur Geschichte der Farbenlehre. 4. Abteilung. Sechzehntes Jahrhundert. Alchimisten
Es fehlt, behaupte ich, unsrer Poesie an einem Mittelpunkt, wie es die Mythologie für die der Alten war, und alles Wesentliche, worin die moderne Dichtkunst der antiken nachsteht, läßt sich in die Worte zusammenfassen: Wir haben keine Mythologie.
Friedrich von Schlegel (1772 - 1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Mit seinem Bruder August Wilhelm Schlegel gilt er als Mitbegründer der deutschen Romantik
Quelle: Schlegel, Rede über die Mythologie, 1800
Der Menschheit ist es gelungen, den Mythos durch die Realität zu ersetzen.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Mysterien sind weiblich; sie verhüllen sich gern, aber sie wollen doch gesehen und erraten sein.
Friedrich von Schlegel (1772 - 1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Mit seinem Bruder August Wilhelm Schlegel gilt er als Mitbegründer der deutschen Romantik
Quelle: Schlegel, F., Fragmentensammlungen (Kritische Fragmente, Blüthenstaub, Athenäums-Fragmente, Ideen), 1797-98. Ideen [128]
Jedes Mysterium erscheint absurd, und doch ist nichts Tieferes, weder Leben noch Kunst noch Staat, ohne Mysterium.
David Friedrich Strauß (1808 - 1874), auch Strauss, deutscher evangelischer Philosoph, Theologe und Erzähler, beschäftigte sich intensiv mit menschlichen Ängsten und Identitätskrisen
Quelle: Strauß, Der alte und der neue Glaube, 1872
Die Mystiker übersehen manchmal, das Gott alles ist, nur kein Mystiker.
Karl Kraus (1874 - 1936), österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker
Quelle: Kraus, Pro domo et mundo, 1912
Der Mystiker sagt: Die Welt wird ganz von mir aufgenommen, sie geht in mich ein, wird mir assimiliert. So werde ich eins mit dem All.
Jakob Bosshart (1862 - 1924), Schweizer Schriftsteller und Philologe
Quelle: Bosshart, Bausteine zu Leben und Zeit, posthum hg. von Elsa Bosshart-Forrer, 1929
Was heißt hier Mysterien! Denkt nur an unser Leben in der Natur – täglich Materie erleben, mit ihr in Kontakt treten – Felsen, Bäume, Wind auf unseren Wangen! Die feste Erde! Die tatsächliche Welt! Die gemeinsame Vernunft! Wer sind wir? Wo sind wir?
Henry David Thoreau (1817 - 1862), amerikanischer Schriftsteller und Philosoph
Quelle: Thoreau, The Maine Woods, 1864 (posthum). Ktaadn