31 Zitate und 3 Gedichte über Mythos.

Es fehlt, behaupte ich, unsrer Poesie an einem Mittelpunkt, wie es die Mythologie für die der Alten war, und alles Wesentliche, worin die moderne Dichtkunst der antiken nachsteht, läßt sich in die Worte zusammenfassen: Wir haben keine Mythologie.

Friedrich von Schlegel (1772 - 1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Mit seinem Bruder August Wilhelm Schlegel gilt er als Mitbegründer der deutschen Romantik

Quelle: Schlegel, Rede über die Mythologie, 1800

Der Menschheit ist es gelungen, den Mythos durch die Realität zu ersetzen.

© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker

Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006

Mysterien sind weiblich; sie verhüllen sich gern, aber sie wollen doch gesehen und erraten sein.

Friedrich von Schlegel (1772 - 1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Mit seinem Bruder August Wilhelm Schlegel gilt er als Mitbegründer der deutschen Romantik

Quelle: Schlegel, F., Fragmentensammlungen (Kritische Fragmente, Blüthenstaub, Athenäums-Fragmente, Ideen), 1797-98. Ideen [128]

Jedes Mysterium erscheint absurd, und doch ist nichts Tieferes, weder Leben noch Kunst noch Staat, ohne Mysterium.

David Friedrich Strauß (1808 - 1874), auch Strauss, deutscher evangelischer Philosoph, Theologe und Erzähler, beschäftigte sich intensiv mit menschlichen Ängsten und Identitätskrisen

Quelle: Strauß, Der alte und der neue Glaube, 1872

Die Mystiker übersehen manchmal, das Gott alles ist, nur kein Mystiker.

Karl Kraus (1874 - 1936), österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker

Quelle: Kraus, Pro domo et mundo, 1912

Der Mystiker sagt: Die Welt wird ganz von mir aufgenommen, sie geht in mich ein, wird mir assimiliert. So werde ich eins mit dem All.

Jakob Bosshart (1862 - 1924), Schweizer Schriftsteller und Philologe

Quelle: Bosshart, Bausteine zu Leben und Zeit, posthum hg. von Elsa Bosshart-Forrer, 1929

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