114 Zitate und 8 Gedichte über Nichts.
Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist. Das Loch ist ein ewiger Kompagnon des Nicht-Lochs: Loch allein kommt nicht vor, so leid es mir tut.
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)), Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel; dt. Schriftsteller, Journalist, Literatur- und Theaterkritiker der Zeitschrift "Die Schaubühne" (später umbenannt in "Die Weltbühne"), zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik
Quelle: Tucholsky, Werke 1907-1935. Zur soziologischen Psychologie der Löcher, in: Die Weltbühne, 17.03.1931, Nr. 11 (Kaspar Hauser), wieder in: Lerne lachen ohne zu weinen, 1931
Nicht nur die Religion, auch die Philosophie haben sich in unserer Gesellschaft überlebt. Beide sind nur noch von kulturgeschichtlichem Interesse. Die vielleicht langwierigste Agonie liefert dabei gerade noch die Kunst. Wie dem auch sei, der omnipräsente Nihilismus hat eine andere Qualität bekommen, das Nichts wurde durch die Oberfläche ersetzt.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Nichts ist nichtsagender, als das sagenhafte Nichts.
© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler
Die Konstante, mit der immer und ewig zu rechnen ist: das Nichts.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Das Nichts ist ein Etwas ohne Alles, das heißt Alles ohne Etwas.
© Andreas Tenzer (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge
Es ist viel besser nichts zu tun, als Nichtiges zu tun.
Leo Tolstoi (1828 - 1910), Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, russischer Erzähler und Romanautor
Quelle: Tolstoi, Für alle Tage. Ein Lebensbuch. Erste vollständig autorisierte Übersetzung, hg. von Dr. E. H. Schmitt und Dr. A. Skarva, 2 Bde., Dresden 1906/07
Nichts zu machen, ist nicht genug.
© Ladore de Schygall (*1971), deutscher Lyriker, Publizist und Autor
"Alles für nichts!" ist der irdische Imperativ.
Friedrich Hebbel (1813 - 1863), Christian Friedrich Hebbel, deutscher Dramatiker und Lyriker
Quelle: Hebbel, Tagebücher. Nach der historisch-kritischen Ausgabe von R. M. Werner, 4 Bde., 1903-04. 1838
Wert des Selbstverständlichen: bei Vorhandensein Null, bei Fehlen unendlich.
© Peter Cerwenka (1942 - 2020), Univ.-Prof. a.D. Dr., Fachbereich Verkehrssystemplanung, Technische Universität Wien