57 Zitate und 1 Gedicht über Pöbel, Plebs.
Die Handlungen aller Menschen und besonders die eines Herrschers, der keinen Richter über sich hat, beurteilt man nach dem Enderfolg. Ein Herrscher braucht also nur zu siegen und seine Herrschaft zu behaupten, so werden die Mittel dazu stets für ehrenvoll angesehen und von jedem gelobt. Denn der Pöbel hält sich immer an den Schein und Erfolg; und in der Welt gibt es nur Pöbel.
Niccoló Machiavelli (1469 - 1527), italienischer Staatsmann und Schriftsteller
Quelle: Machiavelli, Der Fürst (Il Principe), verfasst 1513; päpstliche Druckgenehmigung 1532 (posthum)
Und mancher, der sich vom Leben abkehrte, kehrte sich nur vom Gesindel ab: er wollte nicht Brunnen und Flamme und Frucht mit dem Gesindel teilen.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen, 1883-1885 (1. vollständige Ausgabe aller Teile 1892). Zweiter Teil, 1883. Vom Gesindel
Seit jener Zeit, in welcher Tacitus ihn den Schandtaten der Kaiser Beifall klatschen sah, ist der gemeine Pöbel nicht anders geworden.
Adolphe Thiers (1797 - 1877), Louis Adolphe Thiers, französischer Historiker und Politiker, zeitweise Ministerpräsident und Präsident der Republik
Quelle: Thiers, Geschichte der französischen Revolution (Histoire de la Révolution française), 10 Bde., 1823-27
Der Pöbel ist der größte Hauf' auf Erden.
Christian Fürchtegott Gellert (1715 - 1769), deutscher Erzähler, Fabel- und Liederdichter
Nicht leicht droht Unfall einer Macht, darin der Pöbel schweigt und die Regierung wacht.
Magnus Gottfried Lichtwer (1719 - 1783), deutscher Schriftsteller und Regierungsrat, schrieb von Christian Fürchtegott Gellert beeinflusste Fabeln
Hab' mit Plebs nicht gern zu schaffen.
Friedrich Wilhelm Riese (1803 - 1879), schrieb auch unter dem Pseudonym Friedrich Wilhelm, dt. Schriftsteller, Bühnenautor und Librettist
Libretto zu Friedrich von Flotows Oper "Martha", 1847
Die Freiheit hab' ich stets im Sinn getragen,
Doch hass' ich eins noch grimmer als Despoten:
Das ist der Pöbel, wenn er sich den roten,
Zerfetzten Königsmantel umgeschlagen.
Emanuel Geibel (1815 - 1884), deutscher Lyriker und Dramatiker
Quelle: Geibel, E., Gedichte. Jugendgedichte. Drittes Buch. Neue Sonette als Intermezzo. Aus: Gegen den Strom
Der Pöbel hat keinen anderen Zweck als den: das Oberste zu unterst zu kehren; die Gleichheit ist nicht einmal ein Wahn, sondern ein Vorwand.
Paul Lanzky (1852 - 1935), deutscher Dichter
Quelle: Schaible (Hg.), Geistige Waffen. Ein Aphorismen-Lexikon, 1901
Unter allen Ungeheuern, die der Freiheit Gefahr drohen, ist das gefährlichste der Pöbel, dieser Auswuchs einer unmäßigen Bevölkerung, ergrimmt, erbost durch nicht geringe Leiden, der Ursache derselben aber durchaus unkundig. Wo Tyrannei schon herrscht, da gedeiht sie durch den Pöbel.
Thomas Robert Malthus (1766 - 1834), britischer Nationalökonom und Sozialphilosoph, einer der führenden Theoretiker der klassischen Nationalökonomie, wurde v. a. durch seine Streitschrift »Versuch über das Bevölkerungsgesetz« bekannt, in der er eine pessimistische Bevölkerungstheorie (Malthusianismus) vertrat