51 Zitate über Pedanterie.
Amor als Schulkollege
Was das entsetzlichste sei von allen entsetzlichen Dingen?
Ein Pedant, den es jückt, locker und lose zu sein.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, F., Gedichte. Xenien, z.T. mit Goethe zusammen verfasst, Erstdruck in: Musenalmanach für das Jahr 1797
Der pedantische Mensch will uns nur von dem unterrichten, was er weiß, nicht aber von dem, was wir nicht wissen.
Jean Antoine Petit-Senn (1792 - 1870), genannt John Petit-Senn, französisch-schweizerischer Lyriker
Quelle: Petit-Senn, Blüthen und Knospen (Bluettes & Boutades). Frei bearbeitet von Franz August Stocker, 1861
Pedanterie ist eigentlich die Überschätzung jeder Art von Wissen, was wir zu besitzen glauben.
Jonathan Swift (1667 - 1745), anglo-irischer Erzähler, Moralkritiker und Theologe
Quelle: Swift, Eine Abhandlung über gutes Benehmen und gute Erziehung (A Treatise on Good Manners and Good Breeding), 1726
Nun hab' ich auch erfunden, was ich am meisten hasse: Pedanterei; sie setzt ganz notwendig Leere voraus: und hält sich deshalb fest an Formen.
Rahel Varnhagen von Ense (1771 - 1833), geborene Levin, angenommener Familienname ab Mitte der 1790er-Jahre: Robert bzw. Robert-Tornow; Berliner Salondame des vorigen Jahrhunderts, auch Vorkämpferin für die Gleichberechtigung der Juden und der Frauen
Quelle: Varnhagen, Rahel, Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde, 3 Bde., 1834. 2. Oktober 1806
Pedanterei ist ein Insektenaug', welches nur das Nächste und Kleinste unendlich vergrößert sieht, nie viel, geschweige ein Ganzes übersehen kann.
Wilhelm Waiblinger (1804 - 1830), Friedrich Wilhelm Waiblinger, deutscher Dichter und Schriftsteller, der vor allem durch seine Freundschaft zu Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike bekannt wurde
Quelle: Waiblinger, W., Tagebücher. 30. März 1821
»Sei antik doch, sei teutonisch,
Lern, skandiere unverdrossen,
Freundchen, aber nur ironisch!
Und vor allem laß die Possen,
Die man sonst genannt: romantisch.« –
Also hört man's ringsher schallen;
Aber mich bedünkt: pedantisch,
Sei das Schlimmste doch von allen.
Joseph von Eichendorff (1788 - 1857), Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, deutscher Dichter, Novellist und Dramatiker
Quelle: Eichendorff, J., Gedichte. Ausgabe 1841. 2. Sängerleben. Aus: Entgegnung
Mensch, hältst du mich für einen albernen Pedanten, eingewurzelt in Systemen?
Christian Dietrich Grabbe (1801 - 1836), deutscher Dramatiker
Quelle: Grabbe, Don Juan und Faust. Eine Tragödie, 1828
Nichts kann wohl Herz und Phantasie, überhaupt die edleren Organe des Menschen höckerartiger belasten, als: Kleinigkeitssinn.
Heinrich Martin (1818 - 1872), deutscher Schriftsteller, Pseudonym für Heinrich Martin Jaenicke
Quelle: Martin, Ein Buch der Weisheit und Wahrheit, 1868
Pedanterie ist die leidige Kunst, im Kleinen groß, im Großen klein zu sein.
Peter Sirius (1858 - 1913), eigentlich Otto Kimmig, deutscher Gymnasialprofessor, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Sirius, Tausend und Ein Gedanken, 1899
Immerhin wird das Wegsterben eines Pedanten infolge seiner Diszipliniertheit einige Bewunderung finden.
© Martin Gerhard Reisenberg (1949 - 2023), Diplom-Bibliothekar und Autor