91 Zitate über Phrasen.
Hüte dich nicht nur vor dem Bewußtsein allein, auch ein Unterbewußtsein bevölkert sich, selbstverständlich aus Gründen der Tarnung, gern einmal mit Phrasen.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Das Bild fällt aus dem Rahmen; der Phrase ins Wort.
© Ulrich Erckenbrecht (*1947), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker (Pseudonym: Hans Ritz)
Quelle: Erckenbrecht, Divertimenti. Wortspiele, Sprachspiele, Gedankenspiele, Muriverlag 1999
Im Reich der Gedanken regieren die Floskeln.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Das Nichtssagende klingt in jeder Sprache anders gleich.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Was ist die nichtige dumme Phrase: Mein Haus ist meine Burg! gegen die so sehr unpolitische, so selten ausgesprochene, und doch so tief und fest, ja manchmal mit der Angst der Verzweiflung im Herzen festgehaltene Überzeugung: Mein Luftschloß ist mein Haus!?
Wilhelm Raabe (1831 - 1910), Pseudonym Jakob Corvinus, deutscher Erzähler, einer der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus
Quelle: Raabe, Alte Nester. Zwei Bücher Lebensgeschichten, 1880
Nein, sag' ich. Geißeln soll man schonungslos den schnöden Austausch hohler Freundschaftsformeln.
Molière (1622 - 1673), eigentlich Jean-Baptiste Poquelin, französischer Komödiendichter und Schauspieler
Quelle: Molière, Der Menschenfeind (Le Misanthrope ou l’Atrabilaire amoureux), 1666
Am Anfang war die Phrase, am Ende das Wort.
© Ulrich Erckenbrecht (*1947), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker (Pseudonym: Hans Ritz)
Quelle: Erckenbrecht, Divertimenti. Wortspiele, Sprachspiele, Gedankenspiele, Muriverlag 1999
In allen Sprachen sind nur die Phrasen genau.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Auf Wiedersehen! sage ich den Mitreisenden im Zugabteil. Dabei habe ich sie nicht einmal angeschaut. Und auch im Aufzug sage ich oft Auf Wiedersehen zu jemandem, den ich gar nicht gesehen habe.
© Petrus Ceelen (*1943), belgischer Geistlicher, Psychotherapeut, Autor und Aphoristiker, arbeitete als Gefangenenseelsorger und ist seit 1992 Aids-Pfarrer in Stuttgart
Quelle: Ceelen, Was wir so sagen, Schwabenverlag, Ostfildern 1997
In allen Gebieten sozialer und kultureller Erneuerung gewahren wir diesen Aufbruch der Phrase zur Tat.
Karl Kraus (1874 - 1936), österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker
Quelle: Kraus (Hg.), Die Fackel, 1899-1936. 1934