64 Zitate und 6 Gedichte über Publikum.
Das Publikum will wie Frauenzimmer behandelt sein:
man soll ihnen durchaus nichts sagen, als was sie hören möchten.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen. Nach den Handschriften des Goethe- und Schiller-Archivs hg. von Max Hecker, 1907. Aus dem Nachlass. Über Literatur und Leben
Das Publikum fühlt sich am wohlsten, wenn eine Mittelmäßigkeit zu ihm redet.
Oscar Wilde (1854 - 1900), eigentlich Oscar Fingal O'Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor
Quelle: Wilde, Lehren und Sätze zum Gebrauch für die Jugend (Phrases and Philosophies for the Use of the Young), 1894
Das Publikum ist wunderbar nachsichtig. Es verzeiht alles außer Genie.
Oscar Wilde (1854 - 1900), eigentlich Oscar Fingal O'Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor
Der Zuhörer ist nur dann wirklich gewonnen,
wenn er liebt, was du versprichst,
fürchtet, was du androhst,
haßt, was du anklagst,
gern tut, was du empfiehlst,
bedauert, was du bedauernswert nennst.
Augustinus Aurelius (354 - 430), Bischof von Hippo, Philosoph, Kirchenvater und Heiliger
Das Publikum verwechselt leicht den, welcher im Trüben fischt, mit dem, welcher aus der Tiefe schöpft.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, 1878 (2. erweiterte Auflage 1886). Zweiter Band. Erste Abteilung. Vermischte Meinungen und Sprüche
Das Publikum muß hingenommen werden wie jedes andere Element.
Friedrich Hebbel (1813 - 1863), Christian Friedrich Hebbel, deutscher Dramatiker und Lyriker
Das Publikum schätzt diejenigen Männer hoch und hebt sie in den Himmel, an denen es ausgezeichnete und eigentümliche Tugenden wahrzunehmen glaubt, während es diejenigen gering achtet, denen es keine Tüchtigkeit, keinen Mut, keine Energie zutraut.
Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.), römischer Redner und Staatsmann
Die Gesamtmasse des Publikums ist ein besserer Richter über die Leistungen der Musik und der Dichter, als Einzelne; denn dies vielfüßige, vielhändige und vielköpfige Wesen [...] schließt eben alles Verständnis aller einzelnen Teile eines Kunstwerks in sich.
Aristoteles (384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, Lehrer Alexanders des Großen von Makedonien
Quelle: Aristoteles, Politik. 1281b (III, 11.) Übersetzt von Carl und Adolf Stahr (1860)
Ich meine, ganz unrecht hat ein Publikum ja nie.
Hugo von Hofmannsthal (1874 - 1929), österr. Lyriker, Dramatiker, Erzähler; gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschsprachigen Fin de Siècle und der Wiener Moderne, Mitbegründer der Salzburger Festspiele; Librettist für Richard Strauss' Opern
Quelle: Hofmannsthal, Buch der Freunde, 1922
Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Gesamtstimme des Publikums beinahe immer gerecht sei.
Carl Maria von Weber (1786 - 1826), deutscher Komponist und Theaterkapellmeister von Breslau, Operndirektor in Dresden und Prag