116 Zitate und 1 Gedicht über Rechthaben.
Behauptungen haben vielleicht ebenso viele Köpfe gekostet, wie Enthauptungen.
© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler
Wir alle sind so borniert, daß wir immer glauben, recht zu haben.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen. Nach den Handschriften des Goethe- und Schiller-Archivs hg. von Max Hecker, 1907. Aus Kunst und Altertum, 4. Bandes 2. Heft, 1823. Eigenes und Angeeignetes
Das Vergnügen, recht zu behalten, wäre unvollständig ohne das Vergnügen, andere ins Unrecht zu setzen.
Voltaire (1694 - 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
Man soll nicht immer recht haben wollen.
Søren Kierkegaard (1813 - 1855), Søren Aabye Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller
Halbes Rechthaben gibt es nicht. Wer nicht das Ganze umfaßt, greift gar nichts.
Henri Barbusse (1873 - 1935), französischer Schriftsteller und Pazifist
Quelle: Barbusse, Der Schimmer im Abgrund. Ein Manifest an alle Denkenden, 1920
Recht haben ist ein Ausdruck von Macht.
Oswald Spengler (1880 - 1936), deutscher Kultur- und Geschichtsphilosoph
Quelle: Spengler, Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte, 2 Bde., 1918-22. Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven. 4. Kapitel: Der Staat. 2. Staat und Geschichte
Da wo man Recht hat, fängt die Selbstbeherrschung des Edeln an.
Karl Gutzkow (1811 - 1878), Karl Ferdinand Gutzkow, deutscher Schriftsteller und Journalist, Pseudonym: El Bulwer
Quelle: Gutzkow, Vom Baum der Erkenntnis. Denksprüche, 1868
Von allen den Streitern sind die, welche die Bibel aufrechthalten und doch alles Übernatürliche natürlich machen und mit ihrer Philosophie belegen und reimen wollen, unstreitig die schwächsten; denn sie haben weder Verstand noch Mut, und sind nicht Fisch noch Fleisch. Dazu sind sie immer in Not und kommen nicht zum Ziel, denn es ist viel schwerer die Vernunft gegen die Offenbarung, als die Offenbarung gegen die Vernunft zu retten; und, wenn sie zum Ziel kommen, so haben sie nichts.
Wer menschliche Weisheit sein läßt was sie ist, sich aber bescheidet, daß es eine größere gebe, und Gott Mittel und Wege haben könne davon der Mensch nicht weiß, und daß eine Offenbarung über unsre Einsichten sein müsse, und das Unbegreifliche an ihr kein Flecken, sondern, wenn sie sonst das Gepräge göttlicher Liebe trägt, grade ihr Wahrzeichen und ihre Schöne sei; der ist besser daran, und kann allen den Zänkereien unbekümmert zusehen, und indes in seine Scheuern sammlen.
Matthias Claudius (1740 - 1815), deutscher Dichter, Redakteur, Erzähler und Herausgeber des Wandsbecker Boten, Pseudonym Asmus
Quelle: Claudius, Asmus omnia sua secum portans, oder Sämtliche Werke des Wandsbecker Bothen, 1774-1812. Sechster Teil. Briefe an Andres. Erster Brief
Grässlich ist der Typ von Menschen, die immer Recht behalten wollen. Sie sind bereit, Unschuldige zu verurteilen, Heilige, Gott selbst, nur um Recht zu behalten.
Leo Tolstoi (1828 - 1910), Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, russischer Erzähler und Romanautor
Quelle: Tolstoi, Tagebücher. 1901
Weder gibt Erfolg recht, noch garantiert Rechthaben Erfolg.
© Peter O. Pirron (POP) (*1957), Mannheim, (Ver-)Dichter