47 Zitate und 10 Gedichte über Resignation.
Es ist leichter, draußen zu bleiben als auszusteigen.
Mark Twain (1835 - 1910), eigentlich Samuel Langhorne Clemens, US-amerikanischer Erzähler und Satiriker
Ohne Dich
Die Jahre vergehen,
So schnell ist's geschehen,
Doch es kommt eine Zeit,
Von der dir nichts bleibt,
Wirst kaum wahrgenommen,
Von all jenen Jungen.
Du hast sie gezeugt, geboren,
Hast sie an den Ohren gezogen,
Doch nun bleibst du zurück,
Sie lieben ihr Lebensglück,
Nun allein – ohne Dich.
Fallout, du kannst gehen,
Man will dich nicht sehen,
Du bist nur noch peinlich,
Ach, sei nicht so kleinlich,
In diesem Leben, alter Tor,
Kommst du nicht mehr vor.
© Horst Reiner Menzel (*1938), Aphoristiker
Quelle: Menzel, Gedichte und Aphorismen erzählen Geschichten. Nachdenkliches für Mußestunden, 4. Auflage 2022
Mit der Resignation ist es wie mit der Ejakulation: sie sollte nicht zu früh kommen.
© Markus M. Ronner (1938 - 2022), Schweizer Theologe, Autor und Aphoristiker
Quelle: Ronner, Treffende Pointen zu Geld und Geist, Ott Verlag 2000
Denn wer unendlich resigniert hat, ist sich selber genug.
Søren Kierkegaard (1813 - 1855), Søren Aabye Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller
Quelle: Kierkegaard, Furcht und Zittern (Frygt og Bæven), 1843
Scheltet, spottet, geißelt, aber hütet euch, jene schwächliche Resignation, von welcher der nächste Schritt zur Gleichgültigkeit führt, zu befördern oder gar sie hervorrufen zu wollen.
Wilhelm Raabe (1831 - 1910), Pseudonym Jakob Corvinus, deutscher Erzähler, einer der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus
Quelle: Raabe, Die Chronik der Sperlingsgasse, 1857
Niemand erwirbt dadurch ein Profil, daß er anderen Menschen das Gesicht nimmt.
© Hanjo Seißler (*1940), Theologe, Journalist und Publizist
Wer resigniert, macht seinen Frieden mit dem Weltprinzip statt den Frieden zum Weltprinzip.
© Ulrich Erckenbrecht (*1947), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker (Pseudonym: Hans Ritz)
Quelle: Erckenbrecht, Ein Körnchen Lüge, 1974
Als Weltanschauung dürfte die Resignation immer und überall mit im Spiele sein.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Resignation! o, wer dein stilles, stärkendes Sein vollkommen zu fassen vermöchte! Resignation ist ergebungsvolle Entsagung. Und ist diese nicht allen Menschen auferlegt?
Fredrika Bremer (1801 - 1865), schwedische Schriftstellerin, beschäftigte sich mit sozialen Fragen, besonders mit der Stellung der Frau in der modernen Gesellschaft
Ein Schlaf mit großem Falle
Fällt über mein Sein:
Alle Hoffnung, schlummere ein,
Schlummert ein, Wünsche alle!
Nichts seh ich mehr recht
Und kann nichts mehr geben
Auf Gut oder Schlecht ...
O, das trübe Leben!
Eine Wiege ist mein Wille,
Den tief im hohlen Grab
Eine Hand schaukelt auf und ab:
Stille, stille!
Paul Verlaine (1844 - 1896), französischer Lyriker, hatte enge Verbindung zum Bohème-Milieu, vagabundierte mit A. Rimbaud 1871-73 durch Nordfrankreich, England und Belgien
Quelle: Verlaine, Armer Lelian. Gedichte der Schwermut, der Leidenschaft und der Liebe, übertragen von Alfred Wolfenstein, Berlin 1925