84 Zitate über Richter.
Ein guter Anwalt kennt das Gesetz,
ein großartiger Anwalt kennt den Richter.
Sprichwort unter Juristen
Ich glaube an keine Unfehlbarkeit des Richters!
Heinrich Daniel Zschokke (1771 - 1848), Schweizer Erzähler und Herausgeber der Wochenschrift »Der Schweizerbote«
Quelle: Zschokke, Aehrenlese, 1844
Die Zeit ist eine gerechte Richterin aller Verdienste.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Die Gesetzgebung des Lykurgus und Solon, 1790. Solon
Ist der Irrtum eines Richters ein schrecklicheres Unglück als der Sturz eines Postwagens in den Abgrund oder die Explosion einer Maschine? Die Schuldigsprechung eines Unschuldigen entspricht ganz folgerichtig der Mangelhaftigkeit unseres Gerechtigkeitsapparates, sowie der Sturz des Dachdeckers vom Dache sich als eine Folge des Umstandes darstellt, daß die Menschen unter Dächern wohnen. Der Tod eines unschuldig Verurteilten ist doch nur ein persönliches Unglück, die Freisprechung eines Schuldigen bedroht das allgemeine Wohl. Das Verbrechen lauert horchend an der Türe des Gerichtssaals , studiert die Auslegung des Gesetzes und erspäht jede Lücke, welche ihm eure Nachsicht offen läßt, zu seinem Vorteil. Ein Richter, der in der Furcht, einen Unschuldigen zu verurteilen, zehn Schuldige freispräche würde töricht handeln; besser zehn Unschuldige verurteilen als einen einzigen Schuldigen laufen lassen.
Claude Tillier (1801 - 1844), französischer Satiriker und Schriftsteller
Quelle: Tillier, Mein Onkel Benjamin (Mon oncle Benjamin), 1843
Wo sich Richter einfinden, werden auch Urteile gefällt.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Daß Ralph als Advokat geschickt Prozesse führet,
Als Richter gar nicht tut, was ihm zu tun gebühret,
Das wundert mich nicht eben sehr:
Jurist zu sein ist leicht, gerecht zu sein ist schwer.
Friedrich August Weisshuhn (1759 - 1795), deutscher Philosoph und Epigrammdichter
Es ist besser, daß ein Richter zum Mitgefühl neigt, als zur Strenge.
Miguel de Cervantes Saavedra (1547 - 1616), spanischer Schriftsteller und Staatsdiener, zeitweilig algerischer Sklave
Der Ruf eines strengen Richters ist nicht besser als der eines mitfühlenden.
Miguel de Cervantes Saavedra (1547 - 1616), spanischer Schriftsteller und Staatsdiener, zeitweilig algerischer Sklave
Eine der unangenehmsten Peinlichkeiten in deutschen Gerichtssälen ist die Überheblichkeit der Vorsitzenden im Ton den Angeklagten gegenüber. Diese Sechser-Ironie, verübt an Wehrlosen, diese banalen Belehrungen, diese Flut von provozierenden, beleidigenden und höhnischen Trivialitäten sind unerträglich.
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)), Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel; dt. Schriftsteller, Journalist, Literatur- und Theaterkritiker der Zeitschrift "Die Schaubühne" (später umbenannt in "Die Weltbühne"), zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik
Quelle: Tucholsky, Werke 1907-1935. Unart der Richter, in: Die Weltbühne, 22.11.1927, Nr. 47 (Ignaz Wrobel), wieder in: Das Lächeln der Mona Lisa, 1928
Herrenlos ist auch der Freiste nicht.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Wilhelm Tell, 1802-1804. 2. Akt, 2. Szene, Stauffacher