33 Zitate und 2 Gedichte über Sanftmut.
Rundes Kinn und weiche Hand
Sind der Sanftmut Unterpfand;
Dürre Hände, spitzig Kinn
Deuten: Kalten, harten Sinn.
Heinrich Martin (1818 - 1872), deutscher Schriftsteller, Pseudonym für Heinrich Martin Jaenicke
Quelle: Martin, Sonnenblumen und Nachtschatten. Spruch-Gedichte, 1865
Kluge Sanftmut ist des Weibes unwiderstehlichste Waffe.
August von Kotzebue (1761 - 1819), deutscher Jurist und Dramatiker, von 1816-1819 russischer Staatsrat
Quelle: Kotzebue, Die Belagerung von Saragossa, oder: Pachter Feldkümmels Hochzeitstag. Ein Lustspiel in vier Aufzügen, 1812
Namentlich bei den Aufwallungen des Zornes halte dir stets gegenwärtig, daß das Aufbrausen noch keine Manneskraft, sondern vielmehr im Gegenteil die Milde und Sanftmut in eben dem Maße, als sie menschlicher ist, auch größere Mannesstärke bekundet.
Marc Aurel (121 - 180), römischer Kaiser und Philosoph, hieß bei Geburt Marcus Annius Catilius Severus; später Marcus Annius Verus; nach Adoption durch Kaiser Hadrianus: Marcus Aelius Aurelius Verus und nach Adoption durch Kaiser Antoninus Pius und als Kaiser: Marcus Aurelius Antoninus Augustus
Quelle: Marc Aurel, Selbstbetrachtungen (Τὰ εἰς ἑαυτόν), entstanden vermutlich 170-180 n. Chr. 11,18. Übersetzt von Albert Wittstock, 1879
Sanftmut macht sich unsichtbar.
Søren Kierkegaard (1813 - 1855), Søren Aabye Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller
Quelle: Kierkegaard, Erbauliche Reden in verschiedenem Geist, 1847. Zu Mt. 11,30: Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht
Sanftmut: Ungewöhnliche Geduld beim Planen einer wirklich lohnenden Rache.
Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker
Quelle: Bierce, Des Teufels Wörterbuch (The Cynic's Word Book), 1906 (1909 als »Devil’s Dictionary« in ›Collected Works‹, Vol. 7)
Die Sanftmut ist ein Schlüssel zum Himmel.
Julius Langbehn (1851 - 1907), genannt der Rembrandtdeutsche, deutscher Schriftsteller und Kulturkritiker
Quelle: Langbehn, Der Geist des Ganzen, posthum hg. von B. M. Nissen 1930
Ich schlage niemand, daß man mich nicht schlägt. Und Sanftmut war stets meine größte Tugend.
Molière (1622 - 1673), eigentlich Jean-Baptiste Poquelin, französischer Komödiendichter und Schauspieler
Quelle: Molière, Sganarelle, der Hahnrei in der Einbildung (Sganarelle ou le Cocu imaginaire), 1660
Auf der Tafel der Sitten ist die Sanftmut das Salz.
Quelle: Peiper (Hg.), Stimmen aus dem Morgenlande, oder: Deutsch-Morgenländische Frucht- und Blumenlese. Eine Sammlung von unbekannten oder noch ungedruckten Schriftstücken Morgenländischer Autoren, hg. von Carl Rudolf Samuel Peiper, 1850
Nur Menschen, welche Festigkeit besitzen, sind wahrer Sanftmut fähig; die
da sanft scheinen, sind gewöhnlich bloß schwach und werden leicht verbittert.
François de La Rochefoucauld (1613 - 1680), François VI. de La Rochefoucauld, franz. Offizier, Diplomat und Schriftsteller
Quelle: Rochefoucauld, Reflexionen und moralische Sentenzen (Réflexions ou sentences et maximes morales), 1665, endgültige Fassung 1678
Sanftmut und das Gold der Vernunft ist es, wodurch wir über die Erde herrschen und herrschen sollten.
Adalbert Stifter (1805 - 1868), österreichischer Erzähler, Romanschriftsteller, Novellist und Maler