107 Zitate und 2 Gedichte über Satire.
Satire darf man nie auf die Spitze treiben. Dann könnte man ja gleich ernst machen.
© Wolfgang Mocker (1954 - 2009), deutscher Journalist und Autor
Quelle: Mocker, in Anthologie: Kurz und mündig, Greifenverlag Rudolstadt, 1989
Die feinste Satire ist unstreitig die, deren Spott mit so weniger Bosheit und so vieler Überzeugung verbunden ist, daß er selbst diejenigen zum Lächeln nötigt, die er trifft.
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus
Quelle: Lichtenberg, Sudelbuch H, 1789-1793. [H 69]
Geist kann sich in Satire zeigen, aber Satire ist nicht das Wesen des Geistreichen.
Philip Stanhope, 4. Earl of Chesterfield (1694 - 1773), Philip Dormer Stanhope, englischer Staatsmann und Schriftsteller
Beim Disputieren ist ein sehr feiner und bitterer Griff erst die Gründe des Gegners noch viel stärker vorzustellen, als er sie selbst vorzustellen im Stand war (hierbei ist allenfalls Sophisterei verzeihlich) und dann alles mit triftigen Gründen zusammen aus dem Wege zu räumen. Dieses läßt sich bei der Satire gebrauchen.
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus
Quelle: Lichtenberg, Sudelbuch C, 1772-1773. [C 327]
Man darf die meisten Dinge nur sagen, wie sie sind, um eine treffliche Satire zu machen.
Johann Gottfried Seume (1763 - 1810), deutscher Schriftsteller, unternahm 1801/02 seine berühmte Fußreise nach Sizilien (»Spaziergang nach Syrakus«)
Quelle: Seume, Apokryphen, 1806/07; erster vollständiger Druck in: Prosaische und poetische Werke, Berlin 1869
Der Satiriker lacht sich über andere aus…
© Elmar Kupke (1942 - 2018), deutscher Aphoristiker und Stadtphilosoph
Quelle: Kupke, Aporismen 2, 1985
Satire: Kein Lachen ohne Dornen!
© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil., deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller
Keine Nation hat die Satire weiter getrieben, wie die Engländer und Franzosen; es gab in ihren Monarchien fast keinen bekannten Mann, der nicht vorübergehend von jenem Kothe bespritzt worden wäre.
Friedrich II., der Große (1712 - 1786), preußischer König, »Der alte Fritz«
Quelle: Friedrich II., Abhandlung über die Satiriker, 1759
Und dann war da noch der Satiriker, der meinte: "Wenn ich es ernst meinen würde, dann würde ich es nicht sagen, sondern es tun."
© Wolfgang J. Reus (1959 - 2006), deutscher Journalist, Satiriker, Aphoristiker und Lyriker
Humor: das Theatermesser.
Satire: der echte Dolch.
© Gerd W. Heyse (1930 - 2020), auch: Ernst Heiter, deutscher Schriftsteller und Aphoristiker
Quelle: Heyse, Gehirntestate, Eulenspiegel Verlag 1981