12 Zitate über Scharfsinn.
Wenn Scharfsinn ein Vergrößerungs-Glas ist, so ist der Witz ein Verkleinerungs-Glas.
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus
Quelle: Lichtenberg, Sudelbuch D, 1773-1775. [D 469]
Der Scharfsinn verläßt geistreiche Männer am wenigsten, wenn sie unrecht haben.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen. Nach den Handschriften des Goethe- und Schiller-Archivs hg. von Max Hecker, 1907. Aus dem Nachlass. Über Literatur und Leben
Manche haben nur für gelehrte, aber nicht plane Sachen Scharfsinn, und gleich gewissen Tieren, können sie schlecht gehen aber gut klettern.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Quelle: Jean Paul, Nachlass. Einfälle, 1782
Genialischer Scharfsinn ist scharfsinniger Gebrauch des Scharfsinns.
Novalis (1772 - 1801), eigentlich Georg Philipp Friedrich Leopold Freiherr von Hardenberg, deutscher Lyriker
Quelle: Novalis, Fragmente. Erste, vollständig geordnete Ausgabe hg. von Ernst Kamnitzer, Dresden 1929. Bruchstücke psychologischer Enzyklopädistik
Denn was die schmeichelhafte Vorstellung anlangt, die man sich macht, daß man durch größere Scharfsinnigkeit es besser als andere treffen werde, so versteht man wohl, daß jederzeit Alle so geredet haben, die uns aus einem fremden Irrtum in den ihrigen haben ziehen wollen.
Immanuel Kant (1724 - 1804), deutscher Philosoph
Quelle: Kant, Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes, 1762/63. 1. Abteilung, 1. Betrachtung. Vom Dasein überhaupt. Originaltext
Scharfsinn ist die Würze des Lebens.
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Veilchen, so weit das Auge reicht. Gedanken um Gedanken, Frieling und Partner 2000
Insofern wir scharfsinnig sind, liegen wir uns beständig in den Haaren, Tiefsinn aber macht verträglich.
Friedrich Heinrich Jacobi (1743 - 1819), deutscher Philosoph, Wirtschaftsreformer, Kaufmann und Schriftsteller
Man ist nie scharfsinniger, als wenn es darauf ankommt, sich selbst zu täuschen und seine Gewissenbisse zu unterdrücken.
François Fénelon (1651 - 1715), eigentlich François de Salinac de La Mothe-Fénelon, franz. Erzbischof und Schriftsteller
Scharfsinn ohne Empfindung ist Mühlstein ohne Korn.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Quelle: Jean Paul, Bemerkungen über uns närrische Menschen, 1783-99. Februar 1793