61 Zitate über Schauspieler.
Die "berühmte Durststrecke" zu überstehen, sei das Schwierigste am Beruf des Schauspielers.
Gemeint ist damit des Darstellers Warten zwischen den Auftritten "während er sich in der Kantine betrinkt". Z. B. in Hamlet, wenn der spielende Horatio zu Beginn Wache schiebt und am Ende den Nachruf auf Hamlet spricht. Dazwischen liegen geschlagene acht Stunden.
Ging dem neuen Schauspieler ein bedeutender Ruf voran, so ließ ich ihn spielen und sah, wie er zu den andern passe, ob seine Art und Weise unser Ensemble nicht störe.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gespräche. Mit Johann Peter Eckermann, 14. April 1825
Auf der Bühne darf der Schauspieler vergessen,
daß er Zuschauer hat, in der Welt nicht.
Johann Jakob Mohr (1824 - 1886), deutscher Epigrammatiker, Dramatiker, Aphoristiker, Erzähler und Pädagoge
Quelle: Mohr, Gedanken über Leben und Kunst, 1879
Jeder spielt seine Rolle in seiner Maske.
© Peter Cerwenka (1942 - 2020), Univ.-Prof. a.D. Dr., Fachbereich Verkehrssystemplanung, Technische Universität Wien
Der Stand der Schauspieler galt bei den Römern für schimpflich, bei den Griechen für ehrbar. Und bei uns? Wir denken über sie wie die Römer und verkehren mit ihnen wie die Griechen.
Jean de La Bruyère (1645 - 1696), bedeutender Vertreter der französischen Moralisten und Aphoristiker
Ein richtiger Schauspieler ist überall Schauspieler, sogar auf der Bühne.
© Michail Genin (1927 - 2003), russischer Aphoristiker, veröffentlichte seit 1964 in der satirischen Zeitschrift »Krokodil«, seit 1970 ständiger Autor der »Literaturnaja Gaseta« und der Zeitung »Moskowski Komsomolez«, war Vorsitzender der Autorensektion des Moskauer Aphorismen-Clubs
Quelle: Kurella/Genin (Hg.), Samowahrheiten – Aphorismen aus der Sowjetunion, Eulenspiegel Verlag 1982
Es gibt Menschen, die gut sind, aber doch nie ganz vergessen, zu beobachten, ob ihr Thun und Lassen auf andere auch einen guten Eindruck mache. Es gibt wenige unter uns, die ganz frei von Schauspielerei sind. Und merkwürdigerweise finden sich solche Schauspieler besonders häufig in Ständen, wo man diese Begabung nicht vermutet, z.B. unter Landsleuten.
Otto von Leixner (1847 - 1907), eigentlich Otto von Grünberg, deutscher Novellist, Dichter und Literaturgeschichtler
Quelle: Leixner, Aus meinem Zettelkasten. Sprüche aus dem Leben für das Leben, 1896
Keine Religion predigt die Unmoral; aber sicher ist, daß von allen existierenden die christliche Religion diejenige ist, unter deren Maske die Menschen am unglücklichsten werden. – So steigert sich der Haß gegen eine Menschenklasse, die unter dem Anschein, den Indios Gutes zu tun, ihnen ihren Besitz gewaltsam wegnimmt und sie glauben macht, es sei eine Sünde, sich darüber zu beklagen!
Alexander von Humboldt (1769 - 1859), Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt, deutscher Naturforscher und Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft
Quelle: Humboldt, A., Reisetagebücher. Lima (Peru), 23. Oktober – 24. Dezember 1802
Die ärgsten Feinde des Schauspielers sind das unsichere Wort und die Undeutlichkeit.
Rudolf Tyrolt (1848 - 1929), österreichischer Schauspieler und Schriftsteller
Das Glück des Schauspielers besteht darin, dringend gebraucht zu werden.
Rudolf Tyrolt (1848 - 1929), österreichischer Schauspieler und Schriftsteller
Quelle: Tyrolt, Theater und Schauspieler. Aphorismen, Betrachtungen, Kritiken, 1927