740 Zitate und 20 Gedichte über Schreiben, Schrift.
Die Arbeitsweise des Dichters entspricht exakt der Arbeitsweise eines 4-Takt-Motors: Ansaugen, Verdichten, Zünden - Auspuffen.
© Erhard Schümmelfeder (*1954), deutscher Erzieher und Schriftsteller
Quelle: Schümmelfeder, Denkzettel eines Zweiflers. Unzensierte Gedanken, 2013 (EA: 1991)
Übe dich selbst, indem du liesest, und tu dazu etwas Nützliches, indem du schreibst.
Hrabanus Maurus (783 - 856), mittellateinischer Schriftsteller, Universalgelehrter, Lehrer und Leiter der Fuldaer Klosterschule
Eine Schreibmaschine hatte einen Schriftsteller, aber sie kam nicht auf die Gestehungskosten.
Karl Kraus (1874 - 1936), österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker
Quelle: Kraus, Sprüche und Widersprüche, 1909
Schreiber, was bemühst du dich, immer gut zu schreiben?
Liest dich denn ein jeder gut? Treib's, wie's alle treiben!
Wilhelm Müller (1794 - 1827), genannt Griechen-Müller, deutscher Liederdichter (Wander-, Müller-, Griechenlieder) und Philhellene
Solange wir uns der launigen Zeichen des Alphabets bedienen, werden wir von der Vergangenheit abhängig sein und – gleich den griechischen Vasenmalern – die schönsten Wirkungen durch subtile persönliche Abwandlungen traditionellen Stils und althergebrachter Formen erzielen.
Frederic Warde (1894 - 1939), eigentlich Arthur Frederick Ward, Typograph und Buchdrucker
Wende oft den Griffel.
Horaz (65 - 8 v. Chr.), eigentlich Quintus Horatius Flaccus, römischer Satiriker und Dichter
Originaltext: Saepe stilum vertas.
Es ist der Ruhm oder das Verdienst einiger Menschen, gut zu schreiben; und das von andern, gar nicht zu schreiben.
Jean de La Bruyère (1645 - 1696), bedeutender Vertreter der französischen Moralisten und Aphoristiker
Ich weiß nicht, wer recht hat. Homer, Shakespeare, Lope de Vega, überhaupt die alten Schriftsteller, die keine Angst hatten im »Misthaufen« zu wühlen, die aber moralisch viel fester waren als wir, oder aber die heutigen Schriftsteller, die auf dem Papier prüde, doch in der Seele und im Leben kalt und zynisch sind.
Anton Pawlowitsch Tschechow (1860 - 1904), russischer Meister der impressionistischen Erzählung und Dramatiker
Kein Autor sollte sich über etwas zu schreiben hinsetzen, dem es nicht unbeschreiblich ärgert, daß er keinen Folioband darüber schreiben kann. Wehe ihm, wenn er einen Gedanken sucht und nicht jede Minute 10 abweiset.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Quelle: Jean Paul, Bemerkungen, August 1782