71 Zitate und 4 Gedichte über Selbstüberschätzung.
Selbstgefällig
Mein Büdelein
Is noch so tlein,
Is noch so dumm
Ein ames Wum,
Muß tille liegen
In seine Wiegen
Und hat noch keine Hos'.
Ätsch, ätsch!
Und ich bin schon so goß.
Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Quelle: Busch, W., Gedichte. Schein und Sein, 1909
Eines der größten Hindernisse unserer Zeit ist, wenn Menschen sich selbst zu wichtig nehmen.
© Gerhard Strobel (*1959), Dr. sc. techn., ehemaliger Förster und Bürgermeister a.D. der Stadt Murrhardt
Menschen, die sich überschätzen,
richten ihr Chaos an wie ein kaltes Buffet.
© Else Pannek (1932 - 2010), deutsche Lyrikerin
Manche Hähne glauben, die Sonne gehe ihretwegen auf.
© Friedrich Löchner (1915 - 2013), Pseudonym: Erich Ellinger, deutscher Pädagoge, Dichter und Autor
Symbol des groß Männlichen, das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald: außen hehr und innen leer.
© Sigbert Latzel (*1931), Dr. phil., Germanist, Philosoph, Schriftsteller und Aphoristiker
Quelle: Latzel, Gedankentreibsand. Aphorismen, 2008
Selbstdünkel ist Fortschritts Hemmschuh.
Heraklit von Ephesos (etwa 540 - 480 v. Chr.), auch Herakleitos, griechischer Philosoph, »Der weinende Philosoph« genannt
Quelle: Diels/Kranz (Hg.), Die Fragmente der Vorsokratiker, hg. von Hermann Diels und Walther Kranz, 3 Bde., Berlin 1903-1910. 131.
O Freund, der Mensch ist nur ein Tor,
Stellt er sich Gott als seinesgleichen vor.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Der ewige Jude. Versepos. Ein Fragment, 1774; Erstdruck 1836
Der wunderbarste Irrtum aber ist derjenige, der sich auf uns selbst und unsere Kräfte bezieht: daß wir uns einem würdigen Geschäft, einem ehrsamen Unternehmen widmen, dem wir nicht gewachsen sind, daß wir nach einem Ziel streben, das wir nie erreichen können. Die daraus entspringende tantalisch-sisyphische Qual empfindet jeder nur um desto bitterer, je redlicher er es meinte.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen. Nach den Handschriften des Goethe- und Schiller-Archivs hg. von Max Hecker, 1907. Aus Kunst und Altertum, 2. Bandes 3. Heft, 1820
Manches Menschen Lebensrechnung stimmte nicht, weil er sich selbst als eine Größe einsetzte, die er nicht war.
Peter Sirius (1858 - 1913), eigentlich Otto Kimmig, deutscher Gymnasialprofessor, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Sirius, Tausend und Ein Gedanken, 1899
Nie wird – im Sexualbereich – freies Gewähren die Menschheit zu tief herunterbringen wie Verbieten, was heimlich dennoch geschieht.
Karl Kraus (1874 - 1936), österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker
Quelle: Kraus, Der Fall Hervay, 1904