195 Zitate und 2 Gedichte über Selbstbeherrschung.
Je mehr es uns gelingt, Herz und Geist zu zähmen, desto leichter werden wir mit den Wechselfällen des Lebens fertig.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Das Unvermögen eines Menschen, seine Affekte zu zügeln und einzuschränken, nenne ich Knechtschaft. Denn jeder lenkt alles gemäß seinem Affekt.
Baruch de Spinoza (1632 - 1677), eigentlich Benedictus d'Espinoza, holländischer Philosoph (Baruch = Schüler des Propheten Jeremias)
Ein Mensch lerne den Zorn stillen und ein geduldiges, sanftmütiges Herz tragen, sonderlich gegen die, die ihm Ursache zu zürnen geben, das ist, gegen die Feinde.
Martin Luther (1483 - 1546), deutscher Theologe und Reformator
Quelle: Luther, Der große Katechismus, 1529
Des Vaters Wort, des Meisters Müh' und Fleiß,
Beispiel und Rute trägt nicht immer Frucht.
Nimmst du dich selber nicht in scharfe Zucht:
Du bleibst ein wilder ungezognes Reis.
Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), deutscher Arzt, preußischer Zentrumsabgeordneter, Übersetzer und Versepiker
Wer sich gehen lässt,
fragt sich nicht,
wohin das führt.
© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Ferstl, Bemerkenswert. Neue Aphorismen, Asaro-Verlag 2006
Reife
Der Mensch im Alter reift
und vieles mehr begreift.
Er hat den 6. Sinn, -
die andren 5 gehn hin.
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Schmetterlinge im Kopf. Gedanken in Reim und Prosa, Engelsdorfer Verlag 2006
Dank sei meinem Geiste, der mich vor diesem Schlappsein, vor dieser schläfrigen Trägheit bewahrt.
Anna Louisa Karsch (1722 - 1791), geborene Dürbach, genannt Karschin, deutsche Dichterin, arbeitete als Kuhmagd; kam 1761 nach Berlin, wo sie u. a. durch G. E. Lessing gefördert und als »deutsche Sappho« gefeiert wurde
Beherrscht euch einmal nur,
Das gibt euch Kraft
Zu folgender Enthaltung;
Es ändert fast den Stempel der Natur
Und treibt den Teufel aus
Mit Wunderkraft.
William Shakespeare (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter