113 Zitate und 9 Gedichte über Selbstmord.
Den perfekten Mord gibt's nur als Selbstmord – und keiner weiß.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Der Freitod ist die primäre Lösung eines sekundären Problems.
© peter e. schumacher (1941 - 2013), Aphorismensammler und Publizist
Ein wirklich »gelungener« Selbstmord ist in meinen Augen vor allem ein glücklicher Tod en tant qu’art vécu. Mit anderen Worten gelungene Kunst. Das heißt mit dem Tod in die Offensive gehen. Nicht gegen ihn.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Es gibt wohl kaum etwas in seiner Bedeutung so Sublimes oder auch Erhabenes wie den frei gewählten Tod als gelassener Ausdruck vollkommener geistiger Souveränität. Leute mit Geschmack sorgen freilich auch dafür, daß die Leiche verschwindet.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Selbstmord: An der Kante des Lebens ist loslassen manchmal einfacher, als sich festkrallen.
© Markus Weidmann Schweizer Schriftsteller
Letzter Versuch
Ich habe mich zu erhängen gesucht:
Der Strick ist abgerissen.
Ich bin in's Wasser gesprungen:
Sie erwischten mich bei den Füßen.
Ich habe die Adern geöffnet mir:
Man hat mich noch gerettet.
Ich sprang auch einmal zum Fenster hinaus:
Weich hat der Sand mich gebettet.
Den Teufel! ich habe nun alles versucht,
Woran man sonst kann verderben –
Nun werd' ich wieder zu leben versuchen:
Vielleicht kann ich dann sterben.
Ada Christen (1839 - 1901), Pseudonym für Christiane von Breden, geb. Friederik, österreichische Dichterin, Bühnenschriftstellerin und Erzählerin
Der Wille zur Macht über sich selbst wäre sein letzter.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil., deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller
Quelle: Hinrich, Er. 1219 Beobachtungen
Selbstmord ist die abscheulichste [Sünde], mein Kind! – die einzige, die man nicht mehr bereuen kann, weil Tod und Missetat zusammenfallen.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Kabale und Liebe, entstanden 1782/83, Erstdruck 1784. 5. Akt, 1. Szene, Miller zu Luise
Nicht soll man weinen über den,
Den selbstersehntes Grab bedeckt;
Das wäre sündhaft.
Sophokles (um 497 - 405 v. Chr.), griechischer Flottenbefehlshaber, Tragödiendichter und Schauspieler, bekleidete zeitweise hohe Staatsämter