70 Zitate und 3 Gedichte über Selbstsucht.
Sei nur immer dir selbst der Nächste, deine Parasiten werden es dir danken.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Die Selbstsucht einer einzigen, oft unglücklichen Leidenschaft hält alle anderen gefangen, und auch die Vernunft ist nicht imstande, diese Ketten zu zerreißen.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (1715 - 1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller
Der typische Verlierer ist ein Mensch, der bei seinen Entscheidungen mehr auf das schaut, was er aufgibt, als was er gewinnt.
© Rosmarie Tscheer (*1930), Dr. phil., schweizerische Literaturwissenschaftlerin, Lyrikerin, Buchautorin, Übersetzerin, Referentin und Lehrerin für Fremdsprachen
Planetenlehre: Um sich selber drehn
soll sich der Mensch nur einerseits.
© Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil., deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller
Kleineres Übel
Daß die Angst vor dem Vermicheln
dich nicht allzu sehr bekümmer' –
lieber Freund, du wirst vericheln,
und das ist viel schlimmer.
Alfred Kunze (19./20. Jhdt.), deutscher Schriftsteller
Quelle: Sonntagsfeier. Andachten aus der Schatzkammer der Denker und Dichter, Verlag des Vereins für soziale Ethik und Kunstpflege in Berlin
Selbstsucht liegt nicht darin, daß man ganz nach eigenem Gutdünken lebt, vielmehr nur darin, daß man von anderen jene Lebensführung, die man sich selbst als Ziel gesetzt, abverlangt.
Oscar Wilde (1854 - 1900), eigentlich Oscar Fingal O'Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor
Quelle: Wertheimer (Hg.), Weisheiten von Oscar Wilde, übersetzt von Paul Wertheimer, Wiener Verlag, um 1910
Kein Meister ist von Selbstsucht frei,
Nur gut, wenn sie stets edel sei.
Heinrich Martin (1818 - 1872), deutscher Schriftsteller, Pseudonym für Heinrich Martin Jaenicke
Quelle: Martin, Sonnenblumen und Nachtschatten. Spruch-Gedichte, 1865
Selbstsüchtig: ohne Rücksicht auf die Selbstsucht anderer.
Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker
Ein ehrsüchtiger Mensch wünscht gelobt zu werden. Damit er gelobt werde, muß er das sein, was die Leute für gut halten. Die Leute aber halten dasjenige für gut, was ihnen gefällt. Und es gefällt ihnen, daß man sie für gut halte. Deshalb gibt es keine müßigere Mühe, als die Befriedigung der Ehrsucht.
Leo Tolstoi (1828 - 1910), Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, russischer Erzähler und Romanautor
Quelle: Tolstoi, Für alle Tage. Ein Lebensbuch. Erste vollständig autorisierte Übersetzung, hg. von Dr. E. H. Schmitt und Dr. A. Skarva, 2 Bde., Dresden 1906/07
Selbstsucht ist der Wurm, der jedes Gute an der Wurzel benagt und die Blüte im Entstehen tötet, welche einst herrliche Frucht tragen sollte.
Wilhelm Förster (1797 - 1847), deutscher Artilleriemajor und Schriftsteller