66 Zitate und 2 Gedichte über Selbstverachtung.
Fliehe nie vor dir selbst, gehe dir lieber getarnt entgegen.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Nichts vermag
Im Geiste das lebendige Gefühl
Von Unrecht, Sünd' und ihrer Selbstbestrafung
Zu dämpfen, und kein künft'ges Leiden kann
Den Selbstverdammten jemals strenger richten,
Als er sich selbst.
George Gordon Byron (1788 - 1824), George Gordon Noel Byron, 6. Baron Byron, bekannt als Lord Byron, englischer Dichter der Romantik
Wir bekämpfen im Außen, womit wir uns
in unserem Innersten versöhnen sollten.
© Helga Schäferling (*1957), deutsche Sozialpädagogin
Flucht vor dir selbst ist kein Ausweg, sondern nur ein Umweg wieder zu dir selbst. Nur bist du dann nicht mehr du selbst.
© André Brie (*1950), Dr. rer. pol., deutscher Diplom-Politikwissenschaftler, von 1999 bis 2009 Europaabgeordneter der Linkspartei, Präsident der Chile-Delegation des Europäischen Parlaments, von 2011 bis 2016 Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Aphoristiker
Quelle: Brie, Edelweisheiten (in: Der Weisheit letzter Schuß), Eulenspiegel Verlag 1980
Die Verachtung durch andere ist dem Menschen empfindlicher, als die durch sich selbst.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, 2. erweiterte Auflage 1886 (EA: 1878). Erster Band. Neuntes Hauptstück. Der Mensch mit sich allein
In meiner Jugend achtete ich nur mich selbst; im Mannesalter verachtete ich nur mich selbst; in meinem Alter verachte ich alles und am meisten mich selbst.
Francesco Petrarca (1304 - 1374), italienischer humanistischer Gelehrter, 1341 in Rom zum Dichter gekrönt, Weltruhm durch Sonette an Laura ›Canzoniere‹, Alterswerk: ›Über die Weltverachtung‹
Quelle: Petrarca, Über das einsame Leben (De vita solitaria), entstanden 1346-1356
Die sagen der Welt ab, welche Selbstliebe und Weltliebe hinwegräumen.
Emanuel von Swedenborg (1688 - 1772), eigentlich Emanuel Svedberg, schwedischer Forscher und Theosoph
Quelle: Hilty, Bausteine. Aphorismen und Zitate aus alter und neuerer Zeit, gesammelt von Prof. Dr. C. Hilty, Leipzig 1910
Es gibt keinen Menschenhasser in der Natur, als wer sich allein anbetet, oder sich selbst verachtet.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Der Menschenfeind. Fragment, 1790. Rosenberg
Wer sich selber haßt, den haben wir zu fürchten, denn wir werden die Opfer seines Grolls und seiner Rache sein. Sehen wir also zu, wie wir ihn zur Liebe zu sich selbst verführen!
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Morgenröte. Gedanken über die moralischen Vorurteile, 1881