60 Zitate über Sittlichkeit.
Die größten Tugenden aber müssen die sein, welche den Nebenmenschen am nützlichsten sind.
Aristoteles (384 - 322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, Lehrer Alexanders des Großen von Makedonien
Quelle: Aristoteles, Rhetorik. 1366b (I, 9, 6) Übersetzt von Heinrich Knebel (1840)
Die Sitte kann keinem Menschen erlassen werden;
sie ist eine Allerweltssprache, ohne die man nicht verstanden wird.
Clemens Brentano (1778 - 1842), deutscher Lyriker und Erzähler
Es gibt keine mächtigere Stütze der Sittlichkeit als den Neid.
Emanuel Wertheimer (1846 - 1916), deutsch-österreichischer Philosoph und Aphoristiker ungarischer Herkunft
Quelle: Wertheimer, Aphorismen. Gedanken und Meinungen, 1896
Jeder ist für seinen Teil an der Verwirklichung des Sittlichen in der Welt berufen.
Immanuel Kant (1724 - 1804), deutscher Philosoph
Die wahre Tugend ist in jeder Stunde ganz bei dem, was sie in dieser Stunde zu tun hat; alles übrige ist nicht ihre Sorge und sie überläßt es dem, dessen Sorge es ist.
Johann Gottlieb Fichte (1762 - 1814), deutscher Theologe und Philosoph
Quelle: Fichte, Das System der Sittenlehre nach den Prinzipien der Wissenschaftslehre, 1798. 3. Hauptstück, § 20. Über die allgemeinen bedingten Pflichten
Der Zuhälter ist das Vollzugsorgan der Unsittlichkeit. Das Vollzugsorgan der Sittlichkeit ist der Erpresser.
Karl Kraus (1874 - 1936), österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker
Quelle: Kraus, Pro domo et mundo, 1912
Die Sittlichkeit nimmt ab, und die Sittenlehrer fangen an zu predigen.
Francesco De Sanctis (1817 - 1883), italienischer Literarhistoriker und Politiker, ab 1871 Professor in Neapel; begründete die moderne Literaturkritik in Italien
Quelle: Sanctis, Über die Wissenschaft und das Leben (La scienza e la vita), 1872
Sittlichkeit ist das, was ohne unzüchtig zu sein mein Schamgefühl gröblich verletzt.
Karl Kraus (1874 - 1936), österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker und Dramatiker
Quelle: Kraus, Sprüche und Widersprüche, 1909. II. Moral, Christentum
Die Sittlichkeit beruht darauf, daß der Mensch seinen Willen einer höheren, gottgesetzten Ordnung konformiere; die Ordnung und deren Urheber selbst in Geist und Herz zu fassen, lehrt ihn die Religion.
Otto Willmann (1839 - 1920), Gustav Philipp Otto Willmann, deutscher katholischer Philosoph und Pädagoge
Quelle: Willmann, Didaktik als Bildungslehre nach ihren Beziehungen zur Sozialforschung und zur Geschichte der Bildung, 2 Bde., 1882/89
Kein Mensch ist würdig zu wirken für das Höchste und Reinste, dessen Hand und Herz nicht rein ist. Es gibt keine Größe, die nicht auf wahrer Sittlichkeit beruht.
Berthold Auerbach (1812 - 1882), eigentlich Moses Baruch Auerbacher, deutscher liberaler Kulturpolitiker und Schriftsteller
Quelle: Auerbach, Auf der Höhe. Roman, 1865