5 Gedichte über Sommer von Hans-Christoph Neuert.
Hitze
Der Sommer brennt heiß
die Felder versengt
der Wind steht still
schon seit Wochen
in meinen Augen
schmerzt die Sonne
bin nur noch Durst
vor Glut
gebrochen
© Hans-Christoph Neuert (1958 - 2011), deutscher Aphoristiker und Lyriker
Quelle: Neuert, Traumspuren, 1998
Sommer
Sanfter Wind
Tanz
in den Zweigen
Sonnenspiele
verzaubern
den Wald
grünes Leuchten
Bäume
in Frieden
so unschuldig
ist es
sonst nie
unser Land
© Hans-Christoph Neuert (1958 - 2011), deutscher Aphoristiker und Lyriker
Quelle: Neuert, Traumspuren, 1998
Sommerabend
Hitze macht uns schwer
zu schaffen
keiner findet Ruhe
Schlaf
die Stadt stöhnt laut
vor Schweiß Erschöpfung
wir verfluchen dies Schwüle
und das Los
dieser Nacht
© Hans-Christoph Neuert (1958 - 2011), deutscher Aphoristiker und Lyriker
Quelle: Neuert, Traumspuren, 1998
Schwülwarme Schwaden
erdrücken die Stadt
das Leben zu schwer schon
vor Hitze
erschöpft unsere Körper
als einziges Schicksal
erscheint eine Welt
ohne Ausweg
und Sinn
© Hans-Christoph Neuert (1958 - 2011), deutscher Aphoristiker und Lyriker
Quelle: Neuert, Zauberwelten, 2000
Oktober
Der Sommer liegt
in letzten Zügen
Sonne bäumt sich
kaum noch auf
dumpfe Ahnung
beschleicht die Seele
Vergänglichkeit
nimmt ihren Lauf…
© Hans-Christoph Neuert (1958 - 2011), deutscher Aphoristiker und Lyriker
Quelle: Neuert, Zauberwelten, 2000