116 Zitate und 2 Gedichte über Stil, Format.
Warum Shakespeare auf deutschen Bühnen kein Glück macht? Weil man nicht gewohnt ist, mit Vorlegelöffeln zu essen.
Ludwig Börne (1786 - 1837), Carl Ludwig Börne, deutscher Journalist, eigentlich Juda Löb Baruch, Literatur- und Theaterkritiker
Quelle: Börne, Aphorismen und Miszellen, 1828/32. [197]
Jedes Wort hat fließende Grenzen; diese Tatsache zu ästhetischer Wirkung auszunützen ist das Geheimnis des Stils.
Arthur Schnitzler (1862 - 1931), österreichischer Dramatiker und Erzähler
Quelle: Schnitzler, Aphorismen und Betrachtungen
Man weiß nicht eher, worin bei ausgezeichneten Geistern das Feine ihres Ausdrucks, ihrer Wendung liegt, wenn man nicht sagen kann, auf welches Wort jeder mittelmäßige Schriftsteller beim Ausdrücken derselben Sache unvermeidlich geraten sein würde.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, 1878 (2. erweiterte Auflage 1886). Zweiter Band. Zweite Abteilung: Der Wanderer und sein Schatten
In Angelegenheiten von großer Wichtigkeit ist der Stil, nicht die Aufrichtigkeit von entscheidender Bedeutung.
Oscar Wilde (1854 - 1900), eigentlich Oscar Fingal O'Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor
Im Stil des echten Dichters ist nichts Schmuck, alles notwendige Hieroglyphe.
August Wilhelm von Schlegel (1767 - 1845), deutscher Philosoph und Schriftsteller, zusammen mit seinem Bruder Friedrich Schlegel gilt er als Mitbegründer der deutschen Romantik
Quelle: Schlegel, A. W., Fragmente, in: Athenaeum. Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel, 1. Band, 2. Stück, 1798. Athenäums-Fragmente [173]
Die Tyrannei der Form ist schrecklich; aber außer der Form ist Barbarei.
Heinrich Laube (1806 - 1884), deutscher Journalist, Schriftsteller, Kritiker und Theaterleiter, zeitweilig Wortführer des Jungen Deutschland
Quelle: Laube, Gräfin Chateaubriant. Roman, 3 Bde., 1843
Ich halte den Begriff Naturalismus für ebenso lächerlich wie Sie. Aber ich werde ihn öffentlich wieder und wieder wiederholen, denn sie müssen den Dingen neue Namen geben, damit das Publikum glaubt, das sei wirklich was Neues.
Émile Zola (1840 - 1902), Édouard Charles Antoine Zola, französischer Romanschriftsteller des Naturalismus
Quelle: Zola, É., Briefe. Zu Flaubert, am 19. Februar 1877
Sätze sind das Aus und Amen jeglichen Wissens -
doch glaube mir: sie sind das A und O deiner selbst.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Feinsinn und Achtsamkeit sind die eigentlichen Merkmale von Lebensart.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Stilberatung: Pflegen Sie Ihren eigenen Stil!
© Brigitte Fuchs (*1951), Schweizer Autorin, Lyrikerin, Sprachspielerin