213 Zitate und 44 Gedichte über Stille.
Zeiten der Stille, sind Zeiten mit und für Gott. So kommt man in Gott zur Ruhe, erspürt etwas von der Stille der Ewigkeit.
© Afschin Kamrani (*1968), Webdesigner
In der vollkommenen Stille hört man die ganze Welt.
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)), Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel; dt. Schriftsteller, Journalist, Literatur- und Theaterkritiker der Zeitschrift "Die Schaubühne" (später umbenannt in "Die Weltbühne"), zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik
Quelle: Tucholsky, Werke 1907-1935. Traktat über den Hund, sowie über Lerm und Geräusch, in: Die Weltbühne, 02.08.1927, Nr. 31 (Peter Panter), wieder in: Das Lächeln der Mona Lisa, 1928
Wer Stille für Langeweile hält, ist auf dem Wege seelisch zu verkümmern.
© Klaus Ender (1939 - 2021), deutsch-österreichischer Fachbuchautor, Poet, bildender Künstler der Fotografie
Es ist so stille hier, als sei der große Pan gestorben.
Christoph Martin Wieland (1733 - 1813), deutscher Dichter, Übersetzer und Herausgeber, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Aufklärung
Quelle: Wieland, Oberon, Erstdruck 1780. Zweiter Gesang
Stimme des Windes
In Schlummer ist der dunkle Wald gesunken,
Zu träge ist die Luft, ein Blatt zu neigen,
Den Blütenduft zu tragen, und es schweigen
Im Laub die Vögel und im Teich die Unken.
Leuchtkäfer nur, wie stille Traumesfunken
Den Schlaf durchgaukelnd, schimmern in den Zweigen,
Und süßer Träume ungestörtem Reigen
Ergibt sich meine Seele, schweigenstrunken.
Horch! überraschend saust es in den Bäumen
Und ruft mich ab von meinen lieben Träumen,
Ich höre plötzlich ernste Stimme sprechen;
Die aufgeschreckte Seele lauscht dem Winde
Wie Worten ihres Vaters, der dem Kinde
Zuruft, vom Spiele heimwärts aufzubrechen.
Nikolaus Lenau (1802 - 1850), eigentlich Nikolaus Franz Niembsch, Edler von Strehlenau, österreichischer Dichter und melancholischer Lyriker
Quelle: Lenau, N., Gedichte. Sonette
Abend wird's, des Tages Stimmen schweigen.
Theodor Körner (1791 - 1813), Carl Theodor Körner, deutscher Freiheitsdichter, Burgtheaterdichter in Wien und Verfasser patriotischer Lieder
Leih der Stille dein Ohr, damit du das Singen der Ewigkeit vernimmst.
© Helga Schäferling (*1957), deutsche Sozialpädagogin
Laß deine Augen offen sein,
geschlossen deinen Mund,
und wandle still,
so werden dir
geheime Dinge kund.
Hermann Löns (1866 - 1914), deutscher Naturforscher, Tierschilderer, Heide- und Liederdichter
Quelle: Inschrift. Auf seinem Grabmal in der Lüneburger Heide
wer die Stille nicht erträgt
erträgt auch nicht sich selbst
© Anke Maggauer-Kirsche (*1948), deutsche Lyrikerin, Aphoristikerin und ehemalige Betagtenbetreuerin in der Schweiz