213 Zitate und 45 Gedichte über Stille.
Oh, so wohltuend und still! Welche Erholung für die Gedanken! Frei von dem betäubenden Lärm der Menschen.
Fridtjof Nansen (1861 - 1930), norwegischer Polarforscher; nach Ende des Ersten Weltkriegs organisierte er die Versorgung und Aufnahme von Flüchtlingen (Nansenpass). Friedensnobelpreis 1922
Die Stille der Nacht oder des Waldes kann der Seele ein Hilfsmittel sein, in ihre eigenen Tiefen hineinzulauschen.
Friedrich Lienhard (1865 - 1929), deutscher Schriftsteller, von 1920-1928 Herausgeber der Zeitschrift »Der Türmer«; Vorkämpfer der Heimatkunst; schrieb Dramen, Essays, Gedichte, Aphorismen und Romane
Komme zu dir
halte inne
lausche
wie zärtlich doch
die stille
spricht
© Hans-Christoph Neuert (1958 - 2011), deutscher Aphoristiker und Lyriker
Quelle: Neuert, Glücksnatur, 2006
Es gibt ein Vergessen alles Daseins, ein Verstummen unsers Wesens, wo uns ist, als hätten wir alles gefunden.
Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), Johann Christian Friedrich Hölderlin, deutscher evangelischer Theologe, Dramatiker und Lyriker (begann ab 1841 seine Gedichte mit ›Scardanelli‹ zu unterzeichnen)
Quelle: Hölderlin, Hyperion oder der Eremit in Griechenland, 2 Bde., 1797-99. Erster Band. Erstes Buch. Hyperion an Bellarmin
Urwaldfrieden, du stille, du heilige Zuflucht der Verwaisten, Verlassenen, Verfolgten - Weltmüden, du einziges Eden, das den Glücklosen noch geblieben!
Peter Rosegger (1843 - 1918), Pseudonym P. K., Petri Kettenfeier, österreichischer Volksschriftsteller und Erzähler, Autodidakt, begann als Wanderschneider
Quelle: Rosegger, Die Schriften des Waldschulmeisters, 1875
Wo die Stille mit dem Gedanken Gottes ist,
da ist nicht Unruhe, noch Zerfahrenheit.
Franz von Assisi (1182 - 1226), eigentlich Giovanni Bernadone, katholischer Heiliger, Stifter des Franziskanerordens
Ich muß mich ganz im Stillen mit meiner Außenwelt reiben, sonst werde ich untauglich für die Welt.
Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907), deutsche Malerin, gilt heute als Wegbereiterin des Expressionismus
Ob auch die Stunden uns wieder entfernen:
wir sind immer beisammen im Traum,
wie unter einem aufblühenden Baum.
Wir werden die Worte, die laut sind, verlernen
und von uns reden wie Sterne von Sternen,
alle lauten Worte verlernen:
wie unter einem aufblühenden Baum.
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke, österreichischer Erzähler und Lyriker; gilt als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne
Quelle: Rilke, Die Gedichte. Nach der von Ernst Zinn besorgten Edition der sämtlichen Werke, Insel Verlag 1957. Aus: Dir zur Feier, 1897/1898