218 Zitate und 45 Gedichte über Stille.
Einsam wandle deine Bahnen,
Stilles Herz, und unverzagt!
Viel erkennen, vieles ahnen
Wirst du, was dir keiner sagt.
Wo in stürmischem Gedränge
Kleines Volk um Kleines schreit,
Da erlauschest du Gesänge,
Siehst die Welt du groß und weit.
Andern laß den Staub der Straße,
Deinen Geist halt frisch und blank,
Spiegel sei er wie die Meerflut,
Drin die Sonne niedersank.
Einsam aus des Tages Lärmen
Adler in die Höhen schweift,
Storch und Kranich fliegt in Schwärmen,
Doch ihr Flug die Erde streift.
Einsam wandle deine Bahnen
Stilles Herz, und unverzagt!
Viel erkennen, vieles ahnen
Wirst du, was dir keiner sagt.
Joseph Victor von Scheffel (1826 - 1886), Joseph Victor Scheffel, ab 1876 von Scheffel, deutscher Schriftsteller und Dichter
Quelle: Scheffel, Der Trompeter von Säckingen, 1854
Stille zieht Gedanken an,
Lärm verjagt sie.
© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Ferstl, Bemerkenswert. Neue Aphorismen, Asaro-Verlag 2006
Stille ist heute als Loch im Lärmteppich definierbar.
© Peter Cerwenka (1942 - 2020), Univ.-Prof. a.D. Dr., Fachbereich Verkehrssystemplanung, Technische Universität Wien
Stille ist eine so gütige Freundin, daß sie einen auch dann noch in ihre heilenden Arme nimmt, wenn man tausendmal mit dem Lärm fremd gegangen ist.
© Peter Horton (*1941), österreichischer Sänger, Musiker, Gitarrist, Komponist und Buchautor
Quelle: Horton, Die zweite Saite, Echter Verlag 2004
Geh deinen Weg ruhig mitten in Lärm und Hast, und wisse, welchen Frieden die Stille schenken mag.
Max Ehrmann (1872 - 1945), wurde durch das von ihm im Jahre 1927 verfasste Gedicht Desiderata bekannt
Quelle: Ehrmann, M., Gedichte. Aus: Desiderata (Lebensregel von Baltimore), 1927
Weh dem, der Lautlosigkeit mit Stille verwechselt: Lautlosigkeit ist ein Versprechen, Stille ein Abgrund.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Wir Kleindenker – Ein Plädoyer für die Einfalt und Vielfalt des Denkens, Books on Demand 2006
Wir sind umgeben von Hektik und Lärm,
doch erst die Stille läßt uns aufhorchen.
© Annette Andersen (*1953), deutsche Autorin, Lyrikerin, Verfasserin von Kinderliedern und -geschichten
Die Stille kennt keine Mehrzahl.
So bleibt sie für sich.
© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler