82 Zitate und 2 Gedichte über Sympathie.
Wenn ein Gauner an ein wehrhaftes Opfer gerät und selbst Schaden nimmt, finden sich leicht Leute, die sich mitleidig auf die Seite des Gauners stellen.
© Peter Becker (*1949), deutscher Informatiker
Wir halten oft manchen Menschen wegen seiner Mängel und Fehler für unglücklich, ich aber sage, daß derjenige der unglücklichste Mensch ist, welchem kein Mensch gefällt.
Abraham a Sancta Clara (1644 - 1709), eigentlich Johann Ulrich Megerle, deutscher Augustiner-Barfüßer, hielt in Augsburg, Graz, Wien als Kaiserlicher Prediger volkstümliche, drastische, durch Witze und Wortspiele belebte Predigten, Schillers Vorlage zur Kapuzinerpredigt in »Wallensteins Lager«
Quelle: Abraham a Sancta Clara, Abrahamisches Gehab dich wohl!, 1729 (posthum)
Es ist beinahe leichter, auf dem Kopf zu laufen oder ein Kamel durch das bekannte Nadelöhr zu treiben, als bei seinen Neidern Sympathie zu erwecken.
© Rosmarie Tscheer (*1930), Dr. phil., schweizerische Literaturwissenschaftlerin, Lyrikerin, Buchautorin, Übersetzerin, Referentin und Lehrerin für Fremdsprachen
Gunst ist ein teures Beförderungsmittel. Sie wird mit innerer Freiheit bezahlt.
Georg von Oertzen (1829 - 1910), vollständiger Name: Karl Friedrich Theodor Georg Ludwig von Oertzen, deutscher Lyriker, Epigrammatiker und Spruchdichter, politische Laufbahn im preußischen Hof- und Reichsdienst
Es ist unmöglich, bei gewissen Leuten, deren Gunst man nur auf Unkosten seines Gewissens erwerben kann, beliebt zu machen, und da kann es nichts schaden, wenn diese uns wenigstens fürchten.
Adolph Knigge (1752 - 1796), Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge, deutscher Jurist, Beamter, Satiriker und Aufklärer
Niemand wird von jedem gemocht,
es sei denn, er ist ein Geldschein.
© Sarah Razak (*1975), Nachdenkerin
Das Huhn
In der Bahnhofshalle, nicht für es gebaut,
geht ein Huhn
hin und her ...
Wo, wo ist der Herr Stationsvorsteh'r?
Wird dem Huhn
man nichts tun?
Hoffen wir es! Sagen wir es laut:
daß ihm unsre Sympathie gehört,
selbst an dieser Stätte, wo es – »stört«!
Christian Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer
Quelle: Morgenstern, C., Gedichte. Galgenlieder
Die Sympathie ist das Vermögen, an den Gefühlen der lebendigen Wesen teilzunehmen; wir werden, wenn wir sie zerstören, hart und grausam.
John Ruskin (1819 - 1900), englischer Schriftsteller, Maler, Kunsthistoriker, Sozialökonom und Sozialreformer
Bedenke: Menschen, die dir ihre Sympathie bekunden, wenn du in Schwierigkeiten bist, wollen die Details wissen.
Edgar Watson Howe (1853 - 1937), amerikanischer Romanautor und Herausgeber von Zeitungen und Zeitschriften
Du mußt die Leute schon mögen, wenn du willst, daß sie dich mögen.
© Michael Marie Jung (*1940), Professor, deutscher Hochschullehrer, Führungskräftetrainer, Coach und Wortspieler
Quelle: Jung, Ausgesprochen scharfe Konturen. 1500 neue Aphorismen & Sprüche, Books on Demand 2006